Koblenz. Die internationale Juniorenregatta des Deutschen Ruderverbandes (DRV) mit jeweils mehr als 2500 Teilnehmern stellt nicht nur regelmäßig den Höhepunkt der Regattasaison in Hamburg dar, sondern ist auch die größte Juniorenregatta in Deutschland. Dabei fuhr der DRV seine zweite und entscheidende Kleinbootrangliste der Junioren aus. Lena Reuß vom Koblenzer Ruderclub Rhenania gewann das kleine Finale und bleibt damit weiterhin im Kreis der Kandidaten auf eine Nominierung für die U19-Weltmeisterschaft in Rio de Janeiro.
Nach dem zweiten Platz im Vorlauf warteten auf Reuß zwei schwere Gegnerinnen im Zwischenlauf. Frieda Hämmerling (Kiel) und Laura Kampmann (Essen) sind bereits Medaillengewinner der letztjährigen Junioren-Weltmeisterschaft. „Lena hat diese Aufgabe bravourös gelöst“, freute sich ihr Trainer Peter Berger. Auf den dritten 500 Meter fuhr die Rhenanin die schnellste Zwischenzeit und schob sich an die spätere Zweite Laura Kampmann wieder heran. Im Ziel fehlte ihr dann nur eine Sekunde auf den zweiten Platz. Hämmerling gewann diesen Zwischenlauf und dominierte dann auch das Finale. Im kleinen Finale musste für Reuß alles klappen, um einen weiteren Schritt Richtung Junioren-WM zu machen. Vom Start weg führte sie das Rennen an und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. 7:48,85 Minuten war ihre geruderte Zeit, zwei Sekunden schneller als Charlotte Meinen (Hanau).
Aufgrund ihrer Platzierung wurde Reuß von der Bundestrainerin in den weiteren Rennen in DRV-Boote gesetzt. Im Doppelzweier ruderte Reuß mit Meinen aus Hanau auf den dritten Platz. Im gesetzten Doppelvierer wurde Reuß hinter dem anderen gesetzten DRV-Boot und Dänemark Dritter.
Die größte Überraschung war allerdings der Zweier ohne Steuermann mit Helena Schäfer vom Koblenzer Ruderclub Rhenania und Johanna Franken von der Rudergesellschaft Lahnstein. Nach Vorlaufsieg und dem dritten Platz im Zwischenlauf beendeten sie das kleine Finale mit dem zweiten Platz, nur einen Platz hinter den Nominierungskandidaten zur Junioren-WM. „Dass wir so nah dran sind, hätten wir nicht erwartet“, freute sich Schäfer. Schäfer, Franken und Michaela Dörr vom KRCR fuhren im Südteam-Achter noch als Dritte über die Ziellinie. Leichtgewichtsruderer Niklas Schwab komplettierte das gute Regattaergebnis mit dem zweiten Platz im Leichtgewichtszweier ohne Steuermann mit seinem Ruderkameraden Tim Bier ( RG Treis-Karden).
Zur gleichen Zeit fand in Ratzeburg eine Internationale Regatta auf dem Küchensee statt. Rhenane Timo Piontek ruderte mit Tim Grohmann aus Leipzig im Männer- Doppelzweier auf den zweiten Platz. „Nach dem Saisonverlauf und mit dieser Leistung wurden wir nun offiziell für die Sommer-Universiade vom 3. bis zum 14. Juli in Gwangju in Südkorea nominiert“, jubelte Piontek. Rund 120 deutsche Aktive gehen in 13 Sportarten in Südkorea an den Start, darunter auch sechs Ruderinnen und 15 Ruderer. Außerdem ging es in Ratzeburg noch um die Nominierung zur U23-WM. Maximilian Bierwirth ist in seinem ersten U23-Jahr knapp mit dem zweiten Platz im Vierer mit Steuermann mit seinen Ruderkameraden aus Dorsten, Oberhausen und Dortmund daran vorbeigeschrammt. Jonathan Flöthner wurde Achter im Leichtgewichts Männer-Einer B.