Montabaur
RSG-Nachwuchs sahnt kräftig ab

Max Große teilte sich das Rennen der Junioren letztlich prima ein und siegte vor seinem Vereinskameraden Yannick Ackermann. Foto: Tom Neumann

Tom Neumann

Montabaur. Triathlon ist nichts für schwache Nerven. Und schon gar nichts für Menschen ohne Ausdauer. Einen ganzen Tag lang wurde beim 7. Schüler-Westerwald-Triathlon der RSG Montabaur von rund 200 Nachwuchs-Athleten geschwommen, geradelt und gelaufen.

Montabaur. Triathlon ist nichts für schwache Nerven. Und schon gar nichts für Menschen ohne Ausdauer. Einen ganzen Tag lang wurde beim 7. Schüler-Westerwald-Triathlon der RSG Montabaur von rund 200 Nachwuchs-Athleten geschwommen, geradelt und gelaufen.

Und natürlich auch angefeuert und mitgefiebert – etwa beim „Team Relay“, der 2016 in Rio de Janeiro olympische Premiere feiert und auch in Montabaur Sportler, Zuschauer und Trainer faszinierte. „Das war heute ein optimaler Tag“, freute sich RSG-Jugendwart Heiko Spitzhorn. Denn nicht nur das Spektakel, sondern auch die Ergebnisse stimmten. „Unsere Trikids haben sich den verdienten Lohn ihrer Arbeit abgeholt.“

Gleich im ersten Rennen geht es spannend und dramatisch zu. Die Junioren und die Jugend A (weiblich und männlich) gehen in einer gemeinsamen Startgruppe in den Wettkampf. Schon im „Haifischbecken“ geht es turbulent zu. Überholen nahezu unmöglich. Hat was von Formel 1 in Monaco. Auch da hat beste Siegchancen, wer sich früh vorne platziert. Beim Triathlon ist das jedoch noch nicht entscheidend – wie sich später rausstellen wird. Leo Kuhlmey etwa verzählt sich, schwimmt zwei Bahnen zu viel. Und trotzdem holt sich der Triathlet der SSF Bonn am Ende den Sieg in der Jugend A vor Jonas Müller (Bayer Leverkusen) und Nils Klöckner (Steuler Trikids RSG Montabaur).

Weil aber neben der Jugend A auch die Junioren auf der gleichen Strecke unterwegs sind, ergeben sich spannende Konstellationen. Nils Klöckner etwa bildet nach dem Schwimmen schnell eine Radgruppe mit seinen Vereinskollegen Max Große und Yannick Ackermann (beides Junioren).

Diese Drei lassen die Konkurrenz stehen, arbeiten sich Runde um Runde einen größeren Vorsprung heraus. Als es zum zweiten Wechsel geht, sind die drei gute 55 Sekunden vor der Konkurrenz. „Das könnte knapp werden“, glaubt Heiko Spitzhorn. „Da sind noch starke Läufer in der Verfolgergruppe.“

Spannender Rennverlauf

Ganz vorne aber sprintet erst einmal Ackermann davon. Denn während die anderen erst von Rennradschuhen auf Laufschuhe wechseln müssen, ist er schon auf der Strecke. „Ich bin mit Laufschuhen Rad gefahren, um einen Vorteil beim Wechsel zu haben.“ Clever, aber auch notwendig – wohlwissend, dass von hinten mit Max Große der stärkste Läufer naht. „Ich wusste, dass Max noch kommt.“ Bei der Wendemarke hat Ackermann noch Vorsprung, auf dem letzten Viertel aber muss er Große vorbeiziehen lassen, der sich bei den Junioren den Sieg und gleichzeitig die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft sichert in 36:49 Minuten. Auf dem Podest landet neben dem Zweitplatzierten Ackermann (37:01 Minuten) Tim Brang von der DLRG Jünkerath (40:58). „Ich habe viel auf dem Rad investiert und das beim Laufen gemerkt“, sagte Sieger Max Große. „Aber die Mühen haben sich spät noch ausgezahlt. Ich bin zufrieden.“

Sehr zufrieden konnte auch Nina Spitzhorn (Steuler Trikids RSG Montabaur) sein nach ihrem Sieg in der Altersklasse weibliche Jugend A. Vier Sekunden nach der schnellsten Schwimmerin Amelie Zwilling (SSF Bonn) kam Spitzhorn aus dem Wasser, auf die Radstrecke ging sie dennoch als Führende. „Ich habe sie gleich beim Wechsel überholt.“ Der weiblichen Konkurrenz fuhr Spitzhorn dann sofort davon – nur gut, dass noch ausreichend Jungs auf der Strecke waren. „Ich bin dann mit meinem Kaderkollegen Pascal Riegel aus Mainz gemeinsam gefahren.“ Die Beiden machten gemeinsam kräftig Tempo, Windschattenfahren war erlaubt. „Wir haben einige Jungs eingeholt und überholt.“ Mit klarem Vorsprung ging es auf die abschließende Laufstrecke. „Ich wusste, ich müsste schon ziemlich eingehen, um das noch zu verlieren“, sagte Spitzhorn, die sich Sieg und Rheinland-Pfalz-Meisterschaft in 40:09 Minuten sicherte vor Lisa Mahlberg (TuS Ahrweiler, 42:19) und Stephanie Mühl (SSF Bonn, 42:55).

„Nina hat eine sehr gute Leistung gezeigt“, freute sich auch der rheinland-pfälzische Auswahltrainer Gerd Uhren, der „Höhen und Tiefen“ gesehen hatte bei seinen Athleten. „Auch Timo Spitzhorn war heute sehr stark unterwegs.“ Der holte sich in der Jugend B den Sieg in 26:29 Minuten vor Noah Thösen (Tri Sport Saar Hochwald, 26:51) und Richard Göx (Bayer Leverkusen, 27,14). Die weibliche Jugend B gewann Amelie Philipsenburg (SSF Bonn, 28:00 Minuten) vor Nele Spitzhorn (Steuler Trikids RSG Montabaur, 28:37) und Hannah Stegmaier (SSF Bonn, 28:58). Die mitfavorisierte Madleina Jahner, amtierende Deutsche Duathlon-Meisterin, musste in Führung liegend auf der Laufstrecke Tempo rausnehmen und wurde am Ende Siebte. „Madleina war in der Vorwoche noch krank, hatte nur einmal trainieren können“, sagte Uhren. „Ihr fehlten am Ende die Kräfte.“

Spektakuläre Staffel

Kräftezehrend war zum Ausklang des Tages auch noch einmal der spektakuläre Team Relay, an dem noch einmal neun gemischte Teams teilnahmen. Zwei Mädels und zwei Jungs absolvieren wie bei einem Staffelrennen Kurz-Triathlons (100 Meter schwimmen, 1 Kilometer Radfahren, 400 Meter laufen), klatschen sich dann in der Wechselzone ab und übergeben an das nächste Teammitglied.

Gleich mehrfach wechselte dabei im Rennen die Führung – Zuschauer und Trainer sahen noch einmal einen packenden Wettkampf, in dem am Ende ein Team der SSF Bonn knapp die Nase vorne hatte vor einer Staffel der RSG Montabaur.

Von unserem Mitarbeiter

Tom Neumann