Mainz – Er habe lange mit sich gerungen. Doch dass ihn seine einstigen Fraktionskollegen nun in einem Atemzug mit den Republikanern nennen, das will Herbert Egner nicht auf sich sitzen lassen.
„Ich verwahre mich auf das Entschiedenste gegen die Forderung der ÖDP, meine Sitze Ausschüssen und Aufsichtsräten abzugeben“, erklärt der Chef der Freien-Wähler-Gemeinschaft (FWG). Dass durch seinen Verbleib in den Gremien die Republikaner gestärkt würden, sei absurd. Denn deren Zugewinn an Aufsichtsratssitzen hätten nichts mit ihm zu tun.
Egners Attacken gegen seine langjährigen Partner von der ÖDP sind der vorläufige Höhepunkt eines Trennungsprozesses, der im Oktober vollzogen wurde, aber intern schon viel früher begonnen hatte. Wie berichtet, hatte der FWG-Chef am 11. Oktober die bis dato gemeinsame Fraktion von ÖDP und FWG verlassen und war zur FDP-Fraktion übergewechselt.
In die FDP selbst ist Egner aber nicht eingetreten. Er bleibt Vorsitzender der Freien Wähler. Seine Sitze in vier städtischen Gremien hatte Egner mit seinem Übertritt in die FDP-Fraktion mitgenommen.
Ein Verhalten, dass den ÖDP-Chef Claudius Moseler äußerst erbost. Denn die Verkleinerung seiner Fraktion von vier auf jetzt drei Mitglieder, hat Auswirkung auf die Präsenz in den Aufsichtsräten. Der jeweils letzte Sitz in den Gremien musste neu ausgelost werden. Dadurch sind die Reps gleich in drei Räten neu vertreten, die ÖDP hingegen nur noch in einem. Thomas K. Slotwinski