„Schön war das nicht“, sagte der 23-jährige Andernacher. „Aber ich weiß auf alle Fälle, welche Ursachen das hat.“ Er hat Fehler bei den trainingsbegleitenden Maßnahmen in der Vorbereitung als Grund für das schlechte Abschneiden bei der DM ausgemacht. „Ich habe durchtrainiert, ohne zum Physio zu gehen“, erzählte Gurski und stellte klar: „Das liegt in meiner Verantwortung.“ Er sei immer nur zur Physiotherapie gegangen, wenn konkret etwas anstand, aber nicht vorbeugend. „Jetzt habe ich den Salat“, sagte er. Bei den Rennen in Braunschweig war bei Gurski muskulär „alles total verhärtet“ gewesen. „Die Beschleunigung ist gut, aber das lockere Laufen hinten raus kriege ich momentan einfach nicht hin.“
Das Ergebnis: Im 100-Meter-Vorlauf wurde er in 10,56 Sekunden gestoppt, Platz 15 im Gesamtklassement. Über 200 Meter erreichte er in 21,66 Sekunden gerade noch das Finale, in dem er als Achter in 21,75 Sekunden das Ziel erreichte. Die nächsten zwei Wochen will er zur Behandlung nutzen und das Training reduzieren. Er hofft, am 20. Juni bei der Sparkassen Gala in Regensburg laufen zu können.
Diese Veranstaltung hat auch Sophia Junk auf dem Plan stehen. Auch sie möchte die nächsten Tagen etwas ruhiger angehen. „Jetzt in der Woche werde ich regenerieren, neue Energie tanken“, sagt die Polizistin aus Koblenz. Allerdings war sie nicht unzufrieden mit dem, was sie auf der blauen Bahn des Eintracht-Stadions ablieferte. Was vor allem an den 100 Metern lag. Auf der kurzen Sprintstrecke gelang ihr im Vorlauf in 11,34 Sekunden eine persönliche Bestzeit. Im Finale wurde sie in 11,36 Sekunden Sechste. „Ich bin sehr zufrieden mit den beiden 100-Meter-Rennen, sowohl mit der Platzierung als auch mit den Zeiten. Aber leider hat es heute über die 200 Meter nicht so gut funktioniert“, sagte Junk.
Mit dem vierten Platz über die halbe Stadionrunde kann sie gut leben, nicht unbedingt mit den Zeiten: 23,61 Sekunden im Vor- und 23,47 Sekunden im Endlauf. Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen), Meisterin über beide Sprintstrecken, siegte über 200 Meter in 23,15 Sekunden. Das ist exakt Junks persönliche Bestzeit.
„Ich kann mir nichts vorwerfen, ich habe alles gegeben, der Körper konnte einfach nicht mehr. Und der Kopf auch nicht“, erklärte sie. Die 22-Jährige hatte zuletzt einige Wettkampf-Wochenenden, in Braunschweig standen an beiden Tagen zwei Rennen auf dem Programm. Die DM war für sie eher eine Durchgangsstation. In drei Wochen steht die deutschen U23-Meisterschaft in Koblenz an, und dann, Anfang Juli, die U23-Europameisterschaft. Der Saisonhöhepunkt, auf den die Vorbereitung ausgerichtet ist.