Fußball-Rheinlandpokal SG Ahrbach bricht erst in Endphase ein - Müschenbach gegen Weitefeld auf 27. September verlegt
Rheinlandpokal: SG Westerburg unterliegt Engers nur knapp - Ahrbacher Märchen ist zu Ende
Faisal Aziz (am Ball) tat sich mit dem FV Engers in Westerburg sehr schwer, der gastgebende Bezirksligist (rechts Jannik Schmidt) war ein hartnäckiger Gegner und hielt seinen Kasten bis zur 71. Minute sauber. Foto: Thomas Jäger
Thomas Jäger

Region. Die Zeit der Husarenstreiche ist für die SG Westerburg/Gemünden und die SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod vorbei. Nachdem die beiden Bezirksligisten in den Runden zuvor insgesamt drei Verbandsligisten aus dem Rheinlandpokal-Wettbewerb befördert hatten, schlugen sie sich auch in der dritten Runde gegen ihre höherklassigen Gäste prächtig, schieden aber letztlich aus. Der Oberligist FV Engers gewann in Westerburg hauchdünn mit 1:0, die SG Mülheim-Kärlich kam erst in den Schlussminuten zu ihrem klaren 4:1-Sieg bei der SG Ahrbach.

Abgesagt wurde am späten Mittwochvormittag die Begegnung zwischen der SG Müschenbach/Hachenburg und der SG Weitefeld-Langenbach/Friedewald/Neunkhausen, weil die Verbandsgemeinde Hachenburg die Rasenplätze gesperrt hat. Ein kurzfristiges Ausweichen auf den Hartplatz war nicht möglich, denn wegen der Baumaßnahmen an der Rundsporthalle stehen die sanitären Anlagen derzeit nicht zur Verfügung. Die Begegnung muss nun am nächsten Mittwoch, 27. September, über die Bühne gehen, da im Oktober bereits die Achtelfinal-Spiele anstehen.

SG Westerburg/Gemünden – FV Engers 0:1 (0:0). Nach einer ereignisarmen Anfangsphase kam der Oberligist aus Engers vor etwa 120 Zuschauern zu ersten, allerdings recht harmlosen Torschüssen durch die Ex-Wirgeser Noel Schlesiger (9.) und Yannik Finkenbusch (10.). Die zwei Klassen höher spielenden Gäste hatten erwartungsgemäß deutlich mehr Ballbesitz, taten sich gegen den gut organisierten Westerburger Abwehrverband aber schwer, zu echten Torchancen zu kommen. So blieb ein Distanzschuss von Manoel Splettstößer in der 27. Minute, der knapp am SG-Gehäuse vorbeistrich, die gefährlichste Aktion der ersten Hälfte. Auch ein Kopfball von Faisal Aziz nach Splettstößer-Flanke in der Nachspielzeit der ersten Hälfte verpuffte wirkungslos.

Nach der Pause wurde der gastgebende Bezirksligist etwas mutiger. Zwar musste der gute SG-Torwart Christopher Keller in der 51. Minute einen Schuss von Marcel Horz mit einer tollen Parade entschärfen und hatte drei Minuten später Glück, dass Schlesigers Schlenzer am langen Pfosten vorbeiflog, doch dann mussten auch die Engerser Fortuna bemühen, um den Schuss von David Gläser (56.) schadlos zu überstehen.

In der 71. Minute ging Engers dann aber doch in Führung. Nach einem weit nach vorn geschlagenen Freistoß in die Mitte drosch Horz den Ball in die Maschen. „Engers war natürlich die bessere Mannschaft mit den größeren Spielanteilen, aber wir haben die Begegnung dennoch relativ offen gestaltet“, sagte Westerburgs Co-Trainer Steffen Dörner. „Schade, dass wir uns den unnötigen Gegentreffer nach einer Standardsituation eingefangen haben.“

SG Ahrbach/Heiligenroth/Girod – SG Mülheim-Kärlich 1:4 (1:1). Für die Mülheimer begann das Spiel so, wie sie es sich gegen den Rheinlandligisten-Schreck gewünscht hatten – mit einem frühen Tor. Keine vier Minuten waren gespielt, da brachte Gerrit Wißfeld die Gäste mit einem Schuss aus der zweiten Reihe in Führung. Doch die Ahrbacher ließen sich davon nicht einschüchtern, im Gegenteil. Der Bezirksligist spielte vor 250 Zuschauern wie in den Runden zuvor aus einer defensiven Grundordnung heraus mutig mit und kam keine Viertelstunde nach dem 0:1 zum Ausgleich. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld lauerte Jannis Meuer am langen Pfosten und drückte den Ball über die Linie (17). „Mülheim ist optisch zwar überlegen, aber unsere Mannschaft ist trotzdem gut im Spiel“, sagte Ahrbachs Vorsitzender Rudolf Bauch kurz nach dem Pausenpfiff. Erst gegen Ende der ersten Hälfte habe sich ein gewisser Kräfteverschleiß bemerkbar gemacht. Anmerken ließen sich die Westerwälder davon zu Beginn der zweiten Hälfte nichts. Unverändert hielt die Mannschaft von Trainer Olbrich die Ordnung und setzte vereinzelte Nadelstiche nach vorne. „Wir hatten durchaus Möglichkeiten“, sagte Bauch. „Aber Mülheim ist immer gefährlich.“ Das stellte der Rheinlandligist in der 72. Minute unter Beweis, als Jeremy Heyer das 1:2 markierte. Danach machte sich der Klassenunterschied dann immer deutlicher bemerkbar, was sich letztlich auch im Ergebnis widerspiegelte. Jonas Runkel sorgte in der 86. Minute für die Vorentscheidung, ehe Jeremy Heyer in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Treffer den Schlusspunkt setzte und das Ahrbacher Rheinlandpokal-Märchen beendete. gh/ros