Idar-Oberstein – Das klingt fast wie ein kleines Weihnachtswunder: Ein kleiner Welpe, der bislang eh kein gutes Leben hatte, drohte bei Schnee und Eis die Nacht nicht zu überstehen... Wenn es da nicht im sozialen Netzwerk „Wer kennt wen“, und hier in den Gruppen von Idar-Oberstein aktuell, Angels for Dogs (Tierfreunde) und der Nahe-Zeitung, einen regen Info-Austausch gegeben hätte, der am Sonntag einen „Helden“ hervorbrachte...
Die Geschichte wärmt das Herz... Sibylle Märker berichtete am Sonntagmorgen bei „WKW“: „So gegen 10 Uhr hat sich unser vier Monate alter Welpe Sakis von der Leine gerissen, als ein sich ein Nachbar näherte. Er hat sich so erschrocken, dass er vor lauter Angst Richtung Sportlerheim auf der Hohl rannte und weg war.“ Besonders tragisch: Der Hund war erst vor einer Woche mit seinen zwei Geschwistern aus Griechenland gekommen. Die Welpen wurden alleine auf einer Landstraße in Griechenland gefunden, ohne Mutter...
Sibylle Märker hatte über einen Tierschutzverein die Pflege für den Kleinen übernommen. Sie war völlig verzweifelt, als Sakis weg war, weinte, setzte alle Hebel in Bewegung: „Wir suchten ihn den ganzen Tag bei diesem heftigen Schneefall und haben ihn nicht gefunden...“
Gegen Abend rief Stefan Lehberger bei Sibylle Märker an: Der Idarer ist selbst ein Hundefreund und hatte bei „WKW“ gelesen, dass Sakis verschwunden war: „Ich wollte helfen. Ich konnte da gut mitfühlen.“ Schnee und Eis... An Autofahren war nicht zu denken: Der 30-Jährige schnürte seinen Rucksack und machte sich auf den rund zehn Kilometer langen Weg auf die Hohl.
Frierender Hund im Gebüsch
Sibylle Märker hatte inzwischen Hunde-Leckerlis in der Umgebung verteilt, in der Hoffnung, dass sich der Welpe locken lässt. An einer Stelle war der Hundesnack weg, Stefan Lehberger kroch auf allen Vieren unter Zäunen durch und schlug sich durchs Gebüsch: Und da saß ein frierender, verängstigter kleiner schwarzer Hund! „Ich habe geweint und bin Stefan sofort um den Hals gefallen. Ich bin so froh, dass er ihn gefunden hat. Ich kann ihm nicht genug danken. Der Kleine wurde sofort in Bettdecken eingehüllt, bekam aufgeweichtes Welpenfutter. Es geht ihm gut. Er ist sogar ein wenig verschmuster als noch vor ein paar Tagen. Stefan wird übrigens zum Abendessen eingeladen...“
Groß war die Anteilnahme bei „Idar-Oberstein aktuell“ und der Nahe-Zeitungs-Gruppe: Überall gab es reichlich Kommentare, Freude und Lob über das glückliche Ende der Suchaktion, die ohne „WKW“ so nicht gelaufen wäre. Linda Pelzer schreibt zum Beispiel: „Stefan, dich hat der Himmel geschickt, ohne dich würde es den kleinen Sakis mit Sicherheit nicht mehr geben, und mir kommen dabei schon wieder die Tränen!“ (vm)