Zell. Nachdem ausgerechnet beim Jubiläumslauf erstmals seit 2010 mit 496 weniger als 500 Teilnehmer im Ziel des Zeller Raiffeisenbank-Adventslauf gezählt wurden, ist der einzige waschechte Stadtlauf zwischen Koblenz und Trier bei der elften Auflage am Sonntag (ab 14 Uhr) wieder auf Rekordkurs. „Wir haben so viele Einzelanmeldungen wie nie zuvor“, freut sich der Paul Hammes, der die Startnummernausgabe organisiert.
Für Bambini-, Kinder-, Jugend- und die beiden Fünf-Kilometer-Rennen sind bisher 460 Meldungen eingegangen. 84 mehr als 2013 und 39 mehr als im Rekordjahr 2012. Die Staffeln dazugerechnet, stehen 564 Namen in den Listen. Läufer aus elf Nationen haben sich angesagt. Nachmeldungen werden noch am Sonntag bis eine Stunde vor dem jeweiligen Start im Rathaus der Stadt Zell angenommen.
Gute Stimmung ist beim Zeller Raiffeisenbank-Adventslauf wieder garantiert. Die Zuschauer in der Zeller Altstadt (in den vergangenen Jahren auf rund 1000 geschätzt) werden rund um den Schwarze-Katz-Brunnen mit Klatschhänden und Trillerpfeifen versorgt. Der Weihnachtsmann rennt wieder im abschließenden Genießerlauf mit. Zwei Engel und Rentiere helfen dem Rauschebärtigen Süßigkeiten zu verteilen. Der Ablauf beim elften Adventslauf:
14 Uhr, Staffellauf 4 x 1 Kilometer: 26, und damit zwei Staffeln mehr als im Jubiläumsjahr, haben sich bis zum Voranmeldeschluss in die Starterliste eintragen. Die LG HSC Gamlen-RSC Untermosel verzichtet auf die Verteidigung des Wanderpokals des Landrats für das beste Cochem-Zeller Team. Favoriten? Schwer auszumachen. Aber gleich drei Zeller Teams wollen den Pott zurück zur Schwarzen Katz holen. Viele Teams melden sich traditionell auch erst kurzfristig vor Ort an.
14.30 Uhr, Kinderlauf bis 7 Jahre übe rund 200 Meter: Bei den Jüngsten geht es noch nicht um Zeiten um Platzierungen. Aber jeder junge Läufer bekommt (wie über 580 Meter und einem Kilometer auch) eine Medaille.
14.35 Uhr, Jugendlauf der 12- bis 15-Jährigen über rund ein Kilometer: Von den zehn Schnellsten 2013 stehen bisher nur Mädchensiegerin Sina Rodermond vom SV Sonsbeck und Daria Schiefelbein vom TV Cochem (TVC/5. in 2013) in der Starterliste. Eine gute Rolle dürfte auch die 800-Meter-Rheinlandbeste der Zwölfjährigen, Hanna Görgen (TVC), spielen. Ganz schwer abzuschätzen ist, wer bei den Jungen vorne liegen wird.
14.45 Uhr, Raserlauf bis 21 Minuten, Länge fünf Kilometer: Wegen des großen Andrangs und der Qualität der Spitze laufen die schnellsten Frauen erstmals im Raserlauf. Favoritin ist die viermalige deutsche Meisterin Eleni Gebrehiwot (TV Wattenscheid). Ausruhen darf sich die gebürtige Äthiopierin aber nicht: Vorjahressiegerin Linda Betzler (LG Rhein-Wied), Marathon-EM-Teilnehmerin und Adventslaufsiegerin 2009, Katharina Heinig (Frankfurt), die luxemburgische Hallenrekordlerin Martine Mellina und die deutsche U16-Meisterin Majtie Kolberg (Ahrweiler) sind nur einige Läuferinnen im bisher wohl besten Adventslauf-Frauenfeld. Dazu kommt mit Carolin Philipp (Trier) die mit 37:14 Minuten schnellste deutsche 15-Jährige über zehn Kilometer. Mit Vera Martens (TV Wiesbaden) und Julia Marinus aus Lutzerath (TuS Kaisersesch) finden sich auch zwei Läuferinnen mit Cochem-Zeller Wurzeln im illustren Feld. Die COC-Läufer sind bei den Männern noch besser vertreten: Vadim Penner (LG HSC Gamlen-RSC Untermosel), Yannick Pütz aus Greimersburg und allen voran der Kaisersescher Moritz Beinlich (beide LG Rhein-Wied) dürften die aussichtsreichsten Starter sein. Der zweimalige deutsche Jugendvizemeister Beinlich könnte sogar in Reichweite des Gesamtsiegs kommen. Zumal Vorjahressieger Pol Mellina am Mittwochabend wegen Wadenproblemen absagte. „Ich wäre gern dabei gewesen. Die Stimmung in Zell gefällt mir immer sehr gut“, sagte der luxemburgische Meister. Auch Beinlich musste zuletzt wegen Knieproblemen etwas kürzertreten.
Das Rennen ist völlig offen. Der Belgier Christoph Gallo, dem sich Beinlich beim Deulux-Lauf erst im Zielsprint geschlagen geben musste, Markus Schweikert und der zweimalige Adventslauf-Sieger und ehemalige Rekordler (14:45 Minuten), Christian Schmitz (beide LG Maifeld-Pellenz), sind weitere Sieg-Kandidaten. Und dann ist da noch der schwer einzuschätzende Kenianer Joshua Kipchumba, der für den zweiten afrikanischen Sieg nach Streckenrekordler Fekru Jebesa aus Äthiopien (2012, in 14:16 Minuten) sorgen könnte.
15.15 Uhr, Mädchen und Jungen (8 bis 11 Jahre) über 580 Meter: Das teilnehmerstärkste Nachwuchsrennen (60 Voranmeldungen) ist völlig offen. Wie im Ein-Kilometer-Lauf winken den drei Erstplatzierten der Altersklassen Pokale.
15.30 Uhr, Genießerlauf ab 21 Minuten über fünf Kilometer: Würden die schnellsten Frauen nicht im Raserlauf starten, dann würden fast 300 Starter rund eine halbe Stunde die Adventslaufstimmung genießen. Nach der neuen Laufeinteilung stehen noch 230 Namen in der Voranmeldeliste. Der älteste Teilnehmer, Günther Haubrich aus Mertesdorf bei Trier (Jahrgang 1936), geht auf die 80 Jahre zu. Aber auch zwei Zehnjährige wollen die Fünf-Kilometer-Strecke bewältigen. Holger Teusch