Mainz
Rechts des Rheins auch noch Mainz

Waghalsig: die Darbietung des MKG Showballetts. Foto Harry Braun

Mainz - Spontan und energiegeladen schwang Präses Peter Müller die Sitzungspräsidentenschell', reagierte aufgeräumt und gut gelaunt auf den Rieseneinzug bei der großen Sitzung der Mainzer Kleppergarde (MKG) mit Vertretern nahezu aller in Mainz beheimateten Garden und der rechtsrheinischen dazu.

Mainz – Spontan und energiegeladen schwang Präses Peter Müller die Sitzungspräsidentenschell', reagierte aufgeräumt und gut gelaunt auf den Rieseneinzug bei der großen Sitzung der Mainzer Kleppergarde (MKG) mit Vertretern nahezu aller in Mainz beheimateten Garden und der rechtsrheinischen dazu.

Denn, wie Protokoller Norbert Blanz den legendären Rolf Braun aus dem Himmel zitierte: „Rechts des Rheins ist auch noch Mainz.“ Doch Meenzer Fastnacht gar in Wiesbaden – das Szenario könnte bei den hohen Saalmieten Wirklichkeit werden – war für Blanz nur ein schlechter Traum, wusste er doch singend: „Alle echte Meenzer Bube, die sinn in der Kleppergard'“. Das eingefleischte MKG-Publikum kennt das schon und sang aus voller Kehle mit.

Bernhard Knab, der Deutsche Michel, sieht die Personalwechsel in der Bundesregierung kritisch: „Wenn dann der Guttenberg noch geht, weil er zum Abschreiben zu bleed...“ Rüdiger Schlesinger widmete sich der Weltpolitik und reimte: „Maikäfer flieg, mein Vater ist im Krieg. Er kämpft um Öl zum Autofahr'n und schießt auch auf die Taliban.“

Herrlichen Kokolores brachten weitere hochkarätige Redner auf die Bühne im Schloss. „Von Mutter Kirche gut betreut“ fühlt sich Obermessdiener Andreas Schmitt, doch fragt er sich sorgenvoll: „Die Erde wird nur noch 500 Milliarden Jahre bestehen / wo wird dann Johannes Heesters hingehen?“ Studentin Hildegard Bachmann hat ihren IQ testen lassen und „hatte sogar einen.“ Im Studium der Wirtschaft sieht sie gute Chancen, denn „getrunken und gegessen wird immer.“

Mit Travestiekünstler Helmut Schlösser, „dem fleischgewordenen Plagiat“, wollte der Steuerberater über „meine Veranlagung“ reden, kann er doch eine Patenschaft in Personalunion übernehmen und ist ob seiner doppelten Ausrichtung einer der wenigen „Frauen“, die rückwärts einparken können. Bis allerdings Nachwuchstalent Anna-Sophie Pabst den Songcontest gewinnt, löffelt vielleicht schon „Dieter Bohlen seinen Haferschleim im Altersheim“. An Themen mangelt es Lord Pefferminz und dessen Butler, Wolfgang Hochhaus und Marcus Schwalbach, nicht. Das geht von der umgestellten Ernährung (Kühlschrank im Schlafzimmer) bis zum Baumarkt und zur Parfümerie. „Douglas kennt ihr, das ist wie Hornbach, nur für Frauen.“

Den Bogen vom Vortrag zur Musik schlug Pälzer Ramon Chormann mit rotzfrechem Charme und Geschichten über „Zuchtheislers Annemarie“. Zum Mitsingen, Klatschen, Tanzen und auch Lauschen boten ein reichhaltiges Programm die Mainzer Hofsänger, die neue Gruppe „HedieMeenzer“ und Jürgen und Oliver Wiesmann. Als prächtiger „Vater Rhein“ machte er es sich den Wellen gemütlich. Temperamentvoll ging es mit dem „Sound of Weisenau“ in die zweite Halbzeit.

Die MKG-Majoretten bezauberten mit einer Leuchtshow und präsentierten ihre Nachwuchstänzerinnen als Harlekins, das vereinseigene Showballett und das Gardeballett schwangen die Beine, und eine super Akrobatik-Show lieferte der SAV Laubenheim.

Von unserer Mitarbeiterin Helene Braun