Der vorletzte Lauf der Meisterschaft in diesem Jahr verlangte vom Piloten und auch dem Team H&S-Racing alles ab. Im Training lief es für den Mann aus dem Wiedtal noch gewohnt gut. Das Auto funktionierte, und auf der Strecke hatte der Pilot keinerlei Probleme. Doch das sollte sich ändern, denn auf den Seriensieger im Peugeot 308 Cup Racer warteten alsbald eine ganze Reihe Probleme.
Bereits in der zweiten Runde zwang ein massiver Leistungsverlust Weißenfels zum ersten Halt an seiner Box. Ein Check des Teams brachte einen defekten Schlauch des Turboladers als Fehlerursache zu Tage. Nach der Reparatur ging es für den Peugeot-Piloten zurück auf die Strecke.
Doch in Runde fünf wartete das nächste Ungemach. Im Streckenabschnitt „Mutkurve“, einer sehr schnellen Stelle auf der Nordschleife, bildete sich aufgrund eines Unfalls ein Rückstau. „Ich bin noch ins Gras gefahren, aber mein Klassenkonkurrent hinter mir hatte keine Chance mehr, um von 200 km/h abzubremsen und semmelte mir voll ins Heck“, beschreibt Weißenfels. „Ich sah ihn im Spiegel kommen und wusste, dass es gleich ordentlich scheppert.“
Den massiven Aufprall überstand die Heckpartie des französischen Renners schlechter als der Pilot, und doch schaffte es der Peterslahrer, das Fahrzeug den weiten Weg zurück zur Box zu bringen. Erneut war die Mechaniker-Crew gefragt, und schon nach kurzer Zeit stand fest, dass es weitergehen sollte – allerdings nur für wenige Meter, wie Weißenfels erzählt: „Beim Aufprall wurde jedoch auch der Katalysator verschoben und ich merkte nach wenigen Metern eine deutliche Qualm-Entwicklung. Kurz darauf kam der Anruf aus der Box, dass das Auto brennt. Ich habe mir dann einen Strecken-Posten ausgesucht, angehalten und das Ding gelöscht.“
Danach ging’s wieder zurück zum Team und zur erneuten Kontrolle. „Das ganze Auto wurde hinten zugetapet, damit weniger Abgase ins Innere kommen. Probleme gab es dann noch durch das aufgewirbelte Löschpulver, das sich bei schneller Fahrt löste, mir den Atem raubte und auch die Augen vernebelte. Ich habe dann den Karren ins Ziel geschleppt und wir sind trotzdem noch Zweiter geworden. Was für ein Rennen.“
Mit diesem hart erarbeiteten zweiten Klassenrang verteidigte der Peterslahrer vor dem RCN-Finale seine Führung in der Senior-Wertung und liegt auch in der Gesamtmeisterschaft an aussichtsreicher Spitzenposition. Bevor es am 5. Oktober mit dem Lauf „Rhein-Ruhr“ zum großen Finale auf der Nürburgring-Nordschleife kommt, sind jedoch erst einmal der „Karosseriebauer“ und das Team gefragt, die das Auto wieder in Form bringen müssen.jogi