Rheinland-Pfalz
Razzia gegen Betreiber rechtsextremen Internetradios
Symbolfoto: dpa​
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Rheinland-Pfalz - Das Bundeskriminalamt (BKA) und die Polizei haben am Mittwoch in zehn Bundesländern 22 Wohnungen und Häuser von Betreibern des rechtsextremen "Widerstand-Radios" durchsucht. Darunter auch Wohnungen in Rheinland-Pfalz.

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Rheinland-Pfalz – Bei der Razzia gegen den rechtsextremen Radiosender „Widerstands-Radio“ wurden Computer, Mobiltelefone, aber auch Waffen sichergestellt.

Die 23 Verdächtigen zwischen 20 und 37 Jahren sollen sich als Betreiber und Moderatoren durch Kommentare und das Abspielen von Musik mit menschenverachtenden und nationalsozialistischen Inhalten strafbar gemacht haben, teilte das BKA mit. 21 Verdächtige wurden festgenommen.

Das „Widerstand-Radio“ war laut BKA rund um die Uhr weltweit über das Internet hörbar. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen die Beteiligten unter anderem wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung und Volksverhetzung. Mittlerweile ist die Website abgeschaltet.

Schwerpunkte der Durchsuchungen waren in Rheinland-Pfalz. Das BKA bestätigte eine Festnahme in Mayen.

Nach Angaben der Behörden waren die mesiten der ersten Verdächtigen in Rheinland-Pfalz. Deshalb führt die Staatsanwaltschaft Koblenz die Ermittlungen. Einige Personen aus NRW standen auch bereits am Anfang im Fokus, bei den weiteren Ermittlungen stießen die Behörden bundesweit auf Mitarbeiter. Einen Haupttäter gebe es nicht – „das lässt sich bei demjenigen, der die Serverkosten bezahlt hat, so nicht sagen“. Einige, die Adminsitratoren gewesen seien und Moderatoren hätten absetzen können, hätten aber möglicherweise mehr Verantwortung.

Das BKA wollte sich zur Rolle des in Mayen festgenommenen Mannes nicht äußern. Die letzte Sendung von Radio-Widerstand, die ein Moderator mit dem Namenszusatz „88“ (gebräuchliches Synonym für den achten Buchstaben des Alphabets, das „H“) findet sich derweil auf einem anderen Portal als 200 MB große Datei zum Runterladen weiter im Netz.

(law)