Der Organisator Amir Kabbani war allgegenwärtig, sogar Masken gab es von einem Sponsor für die Fans. Auch die Kids durften im Pump-Track-Race ran und zeigten, dass es um den Nachwuchs gut bestellt ist. Sprünge vom Feinsten und von den besten Dirtbikern der Welt bekamen die Zuschauer im Bopparder Stadtwald zu sehen. Fotos: Christoph Laue
„Die Anspannung war echt riesig. Da bist du wochenlang im Wald, bastelst an der Strecke und hast keine Ahnung, ob nicht alles für die Katz' ist“, sagte Kabbani. Aber das war es nicht, denn: „Am Morgen hat es noch geregnet, deswegen musste der Trainingsstart verschoben werden. Aber irgendwann hat es der liebe Gott gut mit uns gemeint und es hörte auf zu regnen.“ Dabei war es schon vorher zu Szenen gekommen, die Kabbani als persönliche Highlights des Tages bezeichnete: „Es war schön zu sehen, mit welchem Gefühl von Selbstverständlichkeit die Fahrer ankamen und direkt gefragt haben, wie sie helfen können, die Strecke zu präparieren.“ Wo sind die Schaufeln? Wo sind die Bunsenbrenner? Das waren die ersten Fragen der weltbesten Dirtbiker, als sie sahen, dass noch etwas getan werden muss. Mit den Bunsenbrennern wurde übrigens die Strecke getrocknet.
Trotz atemberaubender Geschwindigkeit weiß Filmemacher Lukas Tielke genau, wie er den Ritt von Amir Kabbani in den Kasten bekommt. Selbst ist der Mann: Amir Kabbani präpariert vor dem nächsten Dreh den Untergrund eigens mit Schaufel und genauem Auge. Ideale Voraussetzungen: Webvideopreisgewinner Tielke und Dirtbiker Kabbani nutzen das perfekte Wetter, um im Bopparder Stadtwald Szenen für den zweiten Teil von "In the Woods" zu filmen. Technik ohne Ende: Tielke, Gründer der Film-Produktionsfirma "Peoplegrapher", verwendet verschiedenste Apparaturen, um spektakuläre Aufnahmen zu erhalten. Lebensgefahr für Ungeübte: Bitte nicht nachmachen! Hier fliegt Kabbani durch den Bopparder Bikepark. Schroffes Gelände: Die Region rund um Boppard ist bei Bikern hauptsächlich wegen den teils stark abfallenden Streckenabschnitte aus Stein und Schiefer sehr beliebt. Freier Fall: Von dieser selbstgebauten Rampe stürzte sich Amir Kabbani in den Weinbergen mehrere Meter in die Tiefe. "Nur" ein Testsprung - beim Film wird dann mit einer vollen Drehung um die eigene Achse herunter gehüpft. Körperbeherrschung pur: Auch wenn es unkontrolliert aussieht, weiß der Weltklasse-Dirtbiker genau, was als nächstes zu tun ist. Vollgas: Nicht nur, dass die Rampe extrem hoch und der Landepunkt weit weg ist: Um auf der anderen Seite anzukommen, müssen bei solchen Sprüngen zusätzlich hohe Geschwindigkeiten vor dem Absprung erzielt werden. Sport hält fit: Immer wieder muss Kabbani sich und sein Rad an den Start eines jeden Film-Sets befördern. Das kostet Kraft und bedarf großer Ausdauer. Heu machen mal anders: Inmitten eines Feldes lässt das Team um Tielke und Kabbani einen Streifen Getreide abmähen und eine große Rampe aufbauen, ... ... die für spektakuläre Aufnahmen sorgt. Gute Laune: Amir Kabbani ist während den Dreharbeiten permanent für einen Scherz zu haben. Amir Kabbani beim sogenannten "No hand"-Trick. (deutsch: keine Hände am Lenker) Diesmal mit Hand: Der Dirtbike-Fahrer dreht sich und das Rad über seine linke Hand auf dem Rampenrand. Regional verankert: Spätestens bei diesen Aufnahmen aus der Region kann man sehr gut nachvollziehen, warum es dem Bopparder so wichtig ist, dass seine Heimat im neuen Film zur Geltung kommt. Ab durch die Mitte: Amir Kabbani jagt für die Aufnahme durch den Bopparder Stadtwald. Perfekte Lichtverhältnisse: Auch an diesem Tag spielt das Wetter wieder mit. Maßarbeit: Um die Landung hautnah filmen zu können, ist Tielke mit auf die Lande-Rampe geklettert. Der Lande-Korridor verengt sich für Kabbani somit enorm. Kommt ein Amir geflogen: Auch dieser Salto endet erfolgreich auf den Rädern seines Bikes.
Dass solche verrückte Sachen auch Verletzungsgefahr bergen, wissen Kabbani und Co., fast alles ging aber glimpflich ab. Außer der Sturz des Schweden Teo Gustavson, der sich den Arm brach und ins Bopparder Krankenhaus eingeliefert werden musste. „Er ist dumm gefallen.“ Gustavson wurde in Boppard operiert, gestern Morgen flog er zurück nach Schweden. Am Abend nach der Session hatte er zumindest trotz aller Schmerzen noch mal ein Lächeln auf den Lippen, denn gegen 22.30 Uhr trudelten 15 bis 20 Dirtbiker aus verschiedenen Ländern samt Anhang im Krankenhaus ein. Lockere Typen. Das sahen die Krankenschwestern nicht ganz so locker. „Die haben schön Spaß gehabt“, schmunzelte Kabbani.
Den hatten er und seine Mitorganisatoren Kurt Nick und Said Kabbani auch, denn immerhin waren es wieder mehr als 1000 Zuschauer, die trotz des Regens am Vormittag den Weg zum Bikepark fanden. „Die Bude war voll, das ist für uns ein schönes Feedback. Wir haben gesehen, dass wir es hinkriegen und die Leute kommen, auch wenn das Wetter nicht auf unserer Seite ist. Das zu sehen, war mit das Beste. Die Bopparder nehmen es an und für die Fahrer ist es sowieso mittlerweile eines der schönsten Events, weil sie ohne den ganz großen Druck fahren können.“ Locker eben. mb