Polch
Radrennen in Polch: Team Kuota-Lotto bestimmt das Geschehen

Polch. Egal, was auf der Strecke auch passierte: Irgendwer mit gelbem Helm war immer dabei. Schließlich ist das Radrennen in Polch für das Koblenzer Continental-Team Kuota Lotto ein Heimrennen. Auch am Streckenrand dominierte die Farbe gelb - bei den Warnwesten der zahlreichen Streckenposten entlang des 9,3 Kilometer langen Rundkurses. Dass am Ende gefühlt mehr Streckenposten als Zuschauer das Renngeschehen verfolgten, wurde der erneut hochwertigen Radveranstaltung nicht gerecht.

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Von unserem Mitarbeiter Tom Neumann

„Ich möchte natürlich allen danken, die sich interessiert gezeigt haben“, sagt Jürgen Schütt, Vorsitzender der Radsportabteilung des VfB Polch. „Aus unserer Sicht hätten es natürlich gerne noch ein paar mehr sein dürfen.“ Zwar waren die Wetterbedingungen mit knapp acht Grad und morgendlichem Nieselregen nicht ideal, dennoch sagt Schütt: „Es wäre wünschenswert, wenn der Event einen größeren Zuspruch in der Bevölkerung finden würde.“

Insgesamt 13 Rennen hatte der VfB bei der 2. Auflage des Radrennens rund um Polch auf die Beine gestellt. Der Rundkurs mit 9,3 Kilometern länge und 110 Höhenmetern hat es in sich und ist bei den Fahrern beliebt. „Enge Straßen, so manche Windkante, ein paar Höhenmeter – das fühlt sich ein bisschen an wie bei einem Frühjahrsklassiker, hat ein leichtes belgisches Flair“, beschreibt Schütt den Streckenverlauf und gibt zugleich das wieder, was die Rennfahrer den Veranstaltern über die Strecke sagen.

Das lockte für das Eliterennen, den Großen Preis von Lotto Rheinland-Pfalz, in diesem Jahr neben Kuota-Lotto weitere Continental-Teams nach Polch. „Die Konkurrenz ist größer geworden“, freute sich Schütt. „Das hat sich auch im Rennverlauf gezeigt. Teams wie Heizomat, Radladen.de oder Dauner Mineralbrunnen haben hier Druck gemacht.“ Einen langen Ausreißversuch machte der „Druck der Meute“ eine Runde vor dem Ende zunichte. Kuota-Lotto-Fahrer Moritz Backofen hatte das Renngeschehen über fast 80 der 148,8 Kiometer dominiert, am Ende aber keine Körner mehr. Der Sieg ging im Massensprint an seinen Teamkollegen Dario Rapps.

„Polch war wieder eine Reise wert“, freute sich Kuota-Lotto-Teamchef Florian Monreal über den erneuten Sieg beim Heimrennen. Die erste Auflage hatte im Vorjahr sein Schützling Julian Braun gewonnen. Das Koblenzer Team war in diesem Jahr nur mit einem Teil der Mannschaft angereist, der zweite Teil war bereits in der Normandie, um dort bei der am Montag gestarteten Tour de Normandie teilzunehmen. „Ich esse jetzt noch mit der Mannschaft, und dann fahre ich auch in die Normandie“, sagte Monreal am Sonntagabend. „Unsere Bilanz fällt positiv aus“, sagte Schütt am Ende eines langen Renntages. „Es lief auf der Strecke alles reibungslos und ohne nennenswerte Zwischenfälle, was bei anderen Rennen nicht selbstverständlich ist.“ Fehlen nur noch die Zuschauer – das Radrennen rund um Polch hätte sicherlich mehr Interesse verdient.