Daher war Rainer Molter sofort bereit, sich an einem bundesweiten Aktionstag mit Protestkorso in Mainz zu beteiligen, zu dem der Verband des Verkehrsgewerbes Rheinland (VDV), der Verband des Verkehrsgewerbes Rheinhessen-Pfalz (VVRP) und der Omnibusverband Süd-West (OSW) unter der Regie des Dachverbands Mobilität & Logistik (MOLO) und dem Motto „#busretten“ aufgerufen hatten. Auch in Düsseldorf, Kiel, Stuttgart, Berlin, Wiesbaden und anderen Städten waren Aktionstage unter diesem Motto angekündigt.
Womit der Abtweilerer Busunternehmer im Vorfeld nicht rechnen konnte: In seinem funkelnagelneuen Bus, den Rainer und Gabi Molter noch vor der Corona-Krise geordert hatten, fuhren ein Kameramann, ein Tontechniker und der SWR-Reporter Golo Schenk mit. Sie begleiteten den Protestkorso mit 62 Bussen von der Opel-Arena des FSV Mainz zur Rheingoldhalle, wo der Landtag tagte. Das Gremium war in die große Halle ausgewichen, damit ausreichend Sicherheitsabstand eingehalten werden konnte.
Vor der Rheingoldhalle wurde eine Resolution an Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) übergeben, in der die Busunternehmer unter anderem fordern, das Busreiseverbot aus der Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz schon vor dem 24. Juni zu lockern und das Reisebusgewerbe, das auch viele Arbeitsplätze im Hotel- und Gastgewerbe nach sich zieht und zudem klimafreundlich ist, zu unterstützen. Das Kamerateam filmte die Aktion und interviewte Rainer Molter auch zum Thema Busreisen und den Forderungen der Busunternehmer. Der Beitrag mit Rainer Molter war am Abend in der „Landesschau Rheinland-Pfalz“ des SWR zu sehen.
„Einige Leute schimpften, weil wir für mindestens eine Stunde den Verkehr stilllegten und hupend durch die Stadt fuhren. Aber viele haben uns durch ein „Daumen hoch“ Verständnis und Solidarität signalisiert“, sagt Molter. Die Demonstration sei super organisiert gewesen und könne als Erfolg gewertet werden, zumal der Verkehrsminister Hilfe zugesagt habe.
Ebenso wie rund 3500 Branchenkollegen in ganz Deutschland hofft Rainer Molter nun, dass die Politik Soforthilfen zur Rettung der Busunternehmen und der Tourismusbranche auf den Weg bringt. Er hofft auch, dass Busreisen schon vor dem 24. Juni starten dürfen und die Auflagen so gestaltet sind, dass einerseits wirtschaftlich gefahren werden kann, andererseits aber auch die Sicherheit der Reisegäste, Busfahrer und Begleiter gewährleistet ist.