Oberliga – SG Saulheim (27:28) und SFB (26:40) patzen auswärts
Kein Drive, keine Lust etwas zu ändern, oder sich wenigstens an die Vorgaben zu halten: So kassierte Handball-Oberligist Sportfreunde Budenheim bei der HSG Völklingen eine klare Niederlage. Und doch wurde die Rückfahrt im Bus nach dem 26:40 (13:19) keineswegs zum Trauerspiel. Dafür sorgten das fürsorgliche Betreuungsteam mit feinstem Speis und Trank – und das ruhige Gewissen, sich solch einen Ausfall locker leisten zu können nach den Großtaten der vergangenen Monate.
Es war ein abrupter Tod, den die Budenheimer erlitten. Nach ersten Führungen (2:0, zuletzt 6:5) kam ab dem 10:10 (14.) der plötzliche Kollaps. „Wir haben das Handballspielen eingestellt“, schilderte SFB-Trainer Axel Schneider. Die Strukturen und das Ausspielen der vorgegebenen Konzepte waren nicht mehr in den Köpfen und auch nicht mehr zurückzubekommen. „Da wurden dann viele eigene Entscheidungen getroffen“.
Keinen Zugriff mehr auf das Spiel
Zum 15:10 zogen die Gastgeber weg. Natürlich versuchte Schneider es mit Wechseln und Umstellungen, „aber da war kein Zugriff mehr auf das Spiel“. Auch nach der Pause setzte sich das Bild unverändert fort.
„Das war das erste Spiel in dieser Saison, in dem wir chancenlos waren“, betonte Schneider nach der dritten Saisonpleite. Knapp fiel schließlich die zweite Niederlage in Mundenheim aus (30:33), und bei der ersten, am Ende ähnlich hohen bei der SG Ottersheim/Bellheim (20:33), „da hatten wir durchaus Chancen“, erinnert sich der SFB-Trainer. Insofern haben die Budenheimer in Völklingen eine ganz neue Erfahrung gemacht in dieser Saison, freilich eine verzichtbare.
SF Budenheim: Kleinschmidt, Smedla – Kokot (10/3), Gruß, Hahn (je 4), Henke, Schubert (je 2), Schuster (2/1), Nießner, Schwappacher (je 1), Blezinger, McLaurin.
Das weiß nun wirklich jeder rheinhessische Handballer: Wenn es in die Pfalz zum TuS Dansenberg geht, sind die Muckis gefragt. Erst nach 35 Minuten kam die SG Saulheim im Spiel bei den Dansenbergern in der Partie an und hätte einen 12:19-Rückstand fast noch gedreht. Aber die 27:28 (9:15)-Niederlage nach einem finalen Gegenstoß der Gastgeber zehn Sekunden vor dem Ende wird den Saulheimern klarmachen, dass ohne Körperkontakt nichts geht.
„In der Abwehr haben wir nicht schlecht gestanden, aber der rüden Gangart der Dansenberger hatten wir im Angriff nichts entgegenzusetzen“, schilderte SG-Trainer Wolfgang Weyell. Zu weit weg vom Tor stehend, wollte die SG sich ihre Abschlusschancen erarbeiten.
Ab der 50. Minute eine Siegchance
Beim besagten 12:19 nahm Weyell dann eine Auszeit (36.) und stellte die Abwehr auf 3-2-1- um. Das hatte für den Angriff den Vorteil, dass die Ballgewinne in Gegenstöße umgesetzt werden konnten und die SG sich den aufgebauten Angriff häufiger einsparte. Ganz allmählich arbeitete sich die SG so heran, ab der 50. Minute war absehbar, dass sie doch noch eine Siegchance bekommen würde. Nach dem 27:27 (57.) und erneutem Ballbesitz nahm Weyell 90 Sekunden vor dem Ende angesichts eines drohenden Zeitspielpfiffs die Auszeit. Der ausbaldowerte Spielzug klappte danach nicht, sonst wäre die „unterirdische“ erste Halbzeit (Weyell) wohl noch in zwei Punkte umgemünzt worden. gus
SG Saulheim: Venter (7), Vuletic (7/3), Kröhle, Werber (je 4), Acker (3), Weber (2), Kuntz, Theuer, Schumacher, Weber, Zaufke.