Koblenz. Die aktuelle Personalnot verleitet die Verantwortlichen von TuS Koblenz nicht zum Aktionismus. Stattdessen sollen beim Fußball-Drittligisten verstärkt die Akteure aus der zweiten Reihe in das Team integriert werden.
Es war zwar nur ein Testspiel, aber dennoch ein Auftritt, der allen Beteiligten im Lager von TuS Koblenz Mut machen wird. Nachdem der Fußball-Drittligist zuletzt ein Opfer der Personalnot geworden war und beim 1:4 in Braunschweig lediglich Nachwuchskräfte auf der Ersatzbank hatte, bewies die zweite Garnitur beim 1:0 im Test gegen den MSV Duisburg, dass sie konkurrenzfähig ist. Passend dazu erzielte Jan Hawel das Tor des Abends.
Ohnehin beunruhigt die aktuelle Situation mit diversen verletzten Akteuren und drei Niederlagen in Folge weder Trainer Petrik Sander noch Geschäftsführer Wolfgang Loos. „Es ist ja nichts Ungewöhnliches passiert“, sagt der Trainer mit Blick auf die Pleiten gegen die Top-Favoriten Offenbach und Braunschweig – zwei Vereine, die in der Liga in anderen Kategorien denken. Natürlich sieht sich der Coach nur ungern in seiner Prognose bestätigt, dass die Mannschaft kaum Ausfälle verkraftet, „aber ich stelle mich jetzt nicht hin und schreie nach neuen Spielern“. Wobei sich Sander ohnehin bewusst ist, dass derzeit nur arbeitslose Akteure verpflichtet werden dürfen. Ganz zu schweigen davon, dass kein Geld für eine Aufstockung des Personals vorhanden ist.
„Wir müssen und werden mit der aktuellen Situation klar kommen“, betont Loos, der mit der bisherigen Bilanz der Mannschaft durchaus zufrieden ist. „Dass wir drei bis vier Punkte mehr haben könnten, zeigt ja, dass die Leistungen in Ordnung sind“, so der Geschäftsführer, „gerade die erste Halbzeit in Braunschweig hat gezeigt, welches Potenzial im Team steckt.“
Für den TuS-Manager ist daher das Motto der Zeit, mit den vorhandenen Möglichkeiten das Optimum zu erreichen: „Wir müssen sehen, dass wir möglichst bald wieder alle Spieler an Bord haben und die guten Leistungen verstärkt in Punkte umwandeln“.
Dennoch halten die Verantwortlichen Augen und Ohren nach möglichen Verstärkungen offen. Loos: „Wir werden uns im Winter zusammensetzen und sehen, was möglich und sinnvoll ist.“ Zuletzt hatte sich Loos nach Außenspieler Kevin Schöneberg erkundigt, der Ex-Rostocker hat aber in der Vorwoche bei Arminia Bielefeld angeheuert – und wäre wohl kaum zu finanzieren gewesen. Darüber hinaus wurden gegen Duisburg der junge Daniel Buballa vom SV Roßbach und Timo Schumacher vom FC Hürth getestet.
Neben dem Trainer ist in den kommenden Wochen vor allem die medizinische Abteilung gefragt. Im Vorfeld der Partie gegen Jena am Freitag, 15. Oktober, deutet sich eine leichte Entspannung der Personalnot an.
Neben Rückkehrer Dennis Brinkmann kann auch Thomas Gentner nach muskulären Problemen wieder mitmischen, möglicherweise wird auch Rechtsverteidiger Dennis Riemer (Muskelfaserriss) rechtzeitig fit. Manuel Hornig, der nach seinem Eingriff am Sprunggelenk mit der Reha begonnen hat, wird noch kein Thema sein, auch für Thomas Klasen reicht nach seinem Muskelfaserriss die Zeit wohl nicht.
Sven Sabock