Berlin – Ein Cartoon-Kalender wusste es schon einen Tag früher: Das Kalenderblatt vom 10. Februar 2013 ließ den Papst sagen: „Heiliger Strohsack! Morgen kündige ich!“ Bei den Motiven irrte der Kalender allerdings. Für die Bundestagswahl macht der Kalender allerdings keine klaren Aussagen.
Stand doch schon gestern im Kalender! Der Papst hört auf. Die Zeichnung ist von Katharina Greve.
Die Auswahl des Tages hatte allerdings nicht sie getroffen, sondern Herausgeber Jürgen Holtfreder. Der sagte beim Anruf unserer Zeitung lachend: „Ich habe mal das Radio angemacht, um zu hören, ob er schon gekündigt hat. Und er hatte“. Holtfreder fügt hinzu: „Es ist schon erstaunlich, welche Aktualität die Kalenderblätter unfreiwillig manchmal bekommen.“ Anlässe wie Weihnachten und Ostern würden natürlich mit passenden Cartoons besetzt, „das übrige Jahr verteile einfach so.“ In 33 Jahren als Herausgeber des Kalenders landete er dabei allerdings schon „so manchen Treffer, wo man sich dann wundert.“
Das ist der im Espresso-Verlag erschienene Karicartoon-Kalender, in dem die ahnungsschwangere Zeichnung erschienen ist.
Bei ihr ist es der Papst selbst, der den Lottogewinn erzielt. In einer Auflage von 15.000 Exemplaren ist der Kalender gedruckt worden. Ein Exemplar hat auch die grüne hessische Landtagsabgeordnete Kordula Schulz-Asche in ihrem Büro, die mit einem Foto davon auf Twitter Furore machte.
Sie wurde auch umgehend gefragt, was der Kalender zur Bundestagswahl am 22. September zeigt. „Mhm, das passt wohl nicht ganz“, sagt Verlegerin Maruta Schmidt leicht bedauernd: Gott begrüßt jemanden im Himmel und man sieht eine Gedankenblase „Diese ungläubigen Blicke bei Atheisten“.
Von Lars Wienand