Fußball-Bezirksliga 25-Jähriger hat das TSV-Kapitänsamt von einer Klubikone übernommen - Frust über verpasste Aufstiege
Nico Richter: Jeder Spieler soll den Mund aufmachen
Aus der zweiten in die erste Reihe: Kapitän Nico Richter. Foto: TSV
TSV Langenlonshe

Langenlonsheim. Zwei Jahre hat Nico Richter von einer Klubikone gelernt. Der 25-Jährige war zweiter Kapitän beim TSV Langenlonsheim/Laubenheim in der Fußball-Bezirksliga. Stefan Scheel hatte das Amt inne. Scheel hat sich zu Saisonbeginn aber dazu entschlossen, kürzer zu treten. Also rückte Richter auf, trägt nun die Binde. „Ich habe sehr viel von Stefan gelernt“, gibt der 25-Jährige zu. Er will nun aber auch seine eigene Philosophie einbringen.

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Dazu gehört in erster Linie ein Motto, das er sich vor einigen Jahren auf die Fahne geschrieben hat. „Ich bin der Meinung, dass jeder Spieler auf dem Platz seinen Mund aufmachen sollte, wenn ihm etwas auffällt und so lange es konstruktiv ist. Das versuche ich den Spielern auch zu vermitteln“, sagt Richter. Er habe diese Herangehensweise in seinen ersten Jahren als Aktiver verinnerlicht und interpretiert seine Rolle innerhalb einer Mannschaft seit dem so. Deswegen war es auch keine Überraschung, dass Richter neuer Spielführer des TSV wurde. In Daniel Secker steht ihm nun auch ein passender Nachfolger als zweiter Kapitän zur Seite.

Beim TSV haben sie in der Sommerpause ordentlich Frust geschoben. Bereits zum zweiten Mal in Folge hatten sie es als Tabellenzweiter in die Aufstiegsspiele zur Landesliga geschafft. Zweimal scheiterten sie. „Das war sehr, sehr ärgerlich. Und es hat mich ehrlich gesagt auch sehr lange beschäftigt“, gibt Richter zu. Ihm und seinen Kollegen bleibt nichts anderes übrig, als nach vorne zu schauen, auch wenn der TSV derzeit nur im Tabellenmittelfeld steht. „Ich habe das Gefühl, die Jungs brennen wieder. Für uns geht es einfach darum, in jedem Spiel das Maximum aus uns herauszuholen und dann zu schauen, wozu es diesmal reicht.“

Dabei arbeiten die Langenlonsheimer Spieler seit dieser Saison mit einem neuen Trainer zusammen, oder besser gesagt: mit einem alten Bekannten. Marco Dörner hat beim TSV übernommen und Lulzim Krasniqi abgelöst. Dörner steht für glorreiche TSV-Zeiten, er war es, der den TSV gemeinsam mit Toni Heeg im Jahr 2009 in die Landesliga führte. Ein Jahr später verließ er die Langenlonsheimer. Richter, der 2013 zum TSV kam, hatte seinen neuen Trainer seinerzeit also noch nicht kennengelernt. „Er kennt den Verein natürlich sehr gut“, sagt Richter, der die Unterschiede zwischen Krasniqi und Dörner bereits erkannt hat: „,Lulli hat als Trainer immer versucht, mit positiver Kommunikation auf die Spieler einzureden, sie starkzumachen. Marco ist ein Trainer-Typ, der die Sache erst mal laufen lässt, sich alles anschaut und dann eingreift.“ Beide Typen hätten ihre Vorteile, allerdings lobt Richter noch einmal seinen langjährigen Trainer: „Marco hat ein funktionierendes Team vorgefunden. ,Lulli‘ hat uns sehr viele Dinge beigebracht, von denen wir immer noch profitieren.“

Für Richter geht es auch darum, als Bindeglied zu agieren zwischen Trainer, Mannschaft und zusätzlich dem Förderverein TSV plus, der nun schon seit einigen Jahren als Hauptsponsor das Trikot der Langenlonsheimer ziert und zum Markenzeichen des Vereins geworden ist. Mit dem Förderverein tritt Richter auch in Gespräche, wenn es um Aktivitäten außerhalb des Platzes geht. Zwar hat er als Kapitän keine Verpflichtung, sich im Event-Team der TSV-Mannschaft zu engagieren, macht es aber trotzdem weiterhin. Gemeinsam mit Sascha Richter und den Reservespielern Isidro Garea und Andreas Coutandin kümmert sich Richter um Ausflüge, mit dem TSV waren sie etwa schon bei den Adlern in Mannheim Eishockey und bei den Rhein-Neckar-Löwen ebenfalls in Mannheim Handball schauen.

Von unserem Redakteur Christoph Erbelding