Kampfsport – 11 Stunden. 1186 Teilnehmer. Bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft der WKU (World Kickboxing and Karate Union) in Simmern ging es in den Hallen am Sportzentrum Schlag auf Schlag. Oder Tritt auf Tritt. Ganz, wie man möchte. In 250 Klassen wurden die Meister gesucht. Natürlich waren auch die Kampfsportler vom Shodan Gym am Start. Rund 40 waren es, darunter auch die der Abteilung aus Bad Dürkheim, die Medaillen für den Ausrichter sammelten. Siebenmal baumelte Edelmetall um den Hals der Einheimischen. Für einen Youngster sprang sogar der Sieg heraus.
Dieser Titel ging an den Simmerner Kevin Mangold, der in der Klasse Leichtkontakt (bis 45 Kilogramm) gewann. Sein Bruder Marcel Mangold wurde Zweiter (Leichtkontakt, bis 40 kg). Auf den zweiten Podestplatz hatten sich die Shodan-Gym-Athleten etwas eingeschossen, denn Silber gab es noch viermal. Zum Beispiel für den Bergenhausener Christian Sixel. Der ehemalige Weltmeister unterlag im Finale der Klasse Ü 35 (bis 80 kg) – und bekam einen Cut verpasst. „Die Faust voll aufs Auge“, sagte Turniermacher Harald Neusser zur Aktion, die zu Sixels Verletzung führte. Überhaupt war Neusser aufgefallen, dass „es mehr Verletzungen als in den Vorjahren gab. Keine Ahnung, woran das lag, aber die Ärzte hatten gut zu tun.“ Sixel konnte es verschmerzen, ihm blieb Rang zwei. Den holten sich auch Robin Braun (Pointfighting, bis 70 kg), David Jungblut (Leichtkontakt, bis 90 kg) und Gina Kelch (Pointfighting, bis 55 kg). Ute Reiter wurde beim Kata Hardstyle Dritter in der Veteranenklasse U 45.
Neusser war mit dem Abschneiden seiner Schützlinge zufrieden, denn der sportliche Wert der IDM steigt seiner Ansicht nach stetig: „Das Niveau wird immer höher. Die Kämpfe werden deutlich besser. Das liegt auch daran, dass immer mehr und bessere internationale Kämpfer kommen.“ Der Stellenwert der Simmerner Veranstaltung nimmt laut Neusser zu, das viertgrößte WKU-Turnier weltweit lockt an. Mehr als 100 Betten musste er in Hotels in der Kreisstadt für ausländische Gäste buchen. „Vor allem die Kämpfer von der Insel waren gut vertreten“, sagt Neusser und meint in erster Linie Engländer und Waliser.
Das erstaune auch immer die Simmerner „Oberen“ wie Stadtbürgermeister Andreas Nikolay und VG-Chef Michael Boos, die sich das Turnier vor Ort nicht entgehen lassen. „Sie freuen sich, dass Simmern so viel Resonanz erfährt“, weiß Neusser aus den Gesprächen. Dass er im Vorfeld vom „Kuhkaff“ gesprochen hatte und die Durchgangssituation in der Halle etwas bemängelt hatte, war kein Thema, schmunzelt Neusser. „Alles war gut“, sagte der Organisator. Beziehungsweise fast alles. „Auf der linken Seite der Gymnasialhalle gingen die Fenster nicht auf, weil es wohl schon vor längerem einen Kurzschluss gegeben hatte. Das war bei so vielen Sportlern natürlich nicht gut, aber wie ich schon vorher gesagt habe: Die Hallen sind ein Glücksfall für uns.“ mb