Klasse 8 - Handball
Neun Sekunden vor dem glücklichen Ende brachte ein Siebenmeter den Sieg

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3.Bundesliga – Die SG Bretzenheim gewinnt mit Nervenstärke 27:26 bei der HSG Gedern/Nidda

Wohl dem Handballteam, das über sichere Siebenmeterschützen verfügt. Zwei Treffer Melani Marcantonios von der Linie bescherten Frauen-Drittligist SG TSG/DJK Bretzenheim einen 27:26 (11:15)-Sieg bei der HSG Gedern-Nidda. Ein hauchdünner Erfolg beim Abstiegskandidaten, der nur mit viel Nervenstärke in der Schlussphase möglich war. „Ganz klar ein glücklicher Sieg für uns, für die Gastgeber tat es mir ein bisschen leid“, sagte SG-Trainer André Sikora-Schermuly.

Da auch seiner Mannschaft hin und wieder der eine oder andere verdiente Punkt verwehrt bleibt, nimmt er dies als ausgleichende Gerechtigkeit. Dieser verhalf allerdings eine seiner Spielerinnen gehörig auf den Sprung: Melani Marcantonio. „Sie hat defensiv wie offensiv die Mannschaft mitgerissen, in ihrem Schatten haben sich die anderen dann an ihre Leistung herangekämpft“, betonte Sikora-Schermuly.

Allerhand Formationen ausprobiert

Lange Zeit lief es bei den Bretzenheimerinnen alles andere als rund. Die SG traf auf einen erwartet kämpferischen Gegner, der dieses Heimspiel als entscheidend im Abstiegskampf ansah, „denn die HSG steht mit dem Rücken zur Wand und muss daher natürlich die Heimspiele gegen Mittelfeldteams wie uns gewinnen“, erläuterte der Trainer. Er probierte besonders in der ersten Halbzeit allerhand Formationen und Besetzungen durch – ohne auf den Stein der Weisen zu stoßen. Schließlich landete er bei einer 3-2-1-Deckungsformation und dem Rückraumtrio aus Melani Marcantonio, Carina Koepcke und Eszter Forczek. Nach dem 4:9 (17.) ging es aufwärts mit der SG, ab dem 19:20 (45.) wurde es eine ganz enge Partie. Der erste Ausgleich gelang Lara Leukefeld zum 23:23 (54.), doch der Siegtreffer war die erste Führung seit der Anfangsphase.

Patzer nach guter Quote

In der Schlussphase spielten auf Bretzenheimer Seite die Siebenmeter eine entscheidende Rolle. Carina Koepcke patzte nach einer bis dahin sehr guten Quote – acht von neun Versuchen waren erfolgreich – in einem sehr ungünstigen Moment, zwei Minuten vor dem Ende, mit ihrem zehnten Wurf von der Linie. Als es 50 Sekunden später den nächsten Siebenmeter für die SG gab, trat Marcantonio an und traf 80 Sekunden vor Ende zum 26:26. Sikora-Schermuly nahm nach dem nächsten Ballgewinn 33 Sekunden vor dem Ende die Auszeit. Auch der finale Angriff seines Teams endete mit einem Siebenmeterpfiff zugunsten der SG, den Kristin Gärtner auf der Rechtsaußenposition herausgeholt hatte. Marcantonio schoss die Bretzenheimer neun Sekunden vor dem Ende zum Sieg.

Weil zum Jahresabschluss zwei weitere Mannschaften von den Abstiegsplätzen als Gegner warten, werden die Bretzenheimerinnen Weihnachten wohl im gesicherten Tabellenbereich zubringen. Das wäre dann der erhoffte Fortschritt gegenüber der ersten vorigen Drittligasaison. gus


SG TSG/DJK Bretzenheim: Machetzki, Ghosh – Koepcke (8/8), Leukefeld (7), Kern (4), Marcantonio (4/2), Forczek (3), Chwalek (1), Erhardt, Knell, Streun, Veeck.