Mainz/Kirn
Neues Leben für alte Flächen: Holz-Kuntz reaktivieren
Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (Mitte) überreicht Kirns Bürgermeister Martin Kilian (2. von links) den Förderbescheid. Weiter im Bild (von links) Günther Jertz, Hauptgeschäftsführer der IHK für Rheinhessen, Dr. Karl-Heinz Frieden, Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebundes und Moderatorin Patrizia Küll vom Südwestrundfunk.

Mainz/Kirn. Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing sieht Chancen für Kommunen durch reaktivierung ungenutzter Potenziale

Neues Leben für alte Flächen: Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing hat den sechs Sieger-Kommunen des Wettbewerbs „Potenziale heben“ Förderbescheide für die Weiterentwicklung von innerstädtischen Brachflächen übergeben. Ausgezeichnet wurden beispielgebende Konzepte für die Nachnutzung von Problemflächen – damit neue Arbeitsplätze entstehen können, Beispielsweise für die nachhaltige Nutzung des früheres Sägewerksgeländes Kuntz in Kirn (wir berichteten bereits). Das Land gibt dabei 80000 Euro für Vorunteruchungen bei den Schwerpunkten Altlastensonderung, Optimierung der Verkehrserschließung (Bahnübergang) und Nutzungskonzepte. Zeitnah wolle man in engem Schulterschluss mit dem Eigentümer Ingenieurbüros beauftragen, sagte Bürgermeister Kilian dazu im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Talkrunde sei hochinteressant verlaufen, lobt Kilian die Initiative, die auch das Ziel hat, Arbeiten und Wohnen wieder näher zusammenzubringen. Gute Chancen also auch für Kirn.

„Unternehmen suchen händeringend Gewerbeflächen, Kommunen nach Lösungen für die Reaktivierung ungenutzter Areale. Wir unterstützen die Kommunen dabei, alten Flächen neues Leben einzuhauchen. Die Sieger-Kommunen des Wettbewerbs ‚Potenziale heben‘ haben durch ihre Konzepte für Brachflächen überzeugt. Gleichzeitig möchten wir Entwickler und Investoren auf ungenutzte Potenziale hinweisen“, sagte Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing beim Jahrestreffens der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsförderer.

Die sechs Kommunen werden mit einer Million Euro bei Schritten für eine Reaktivierung der Brachflächen unterstützt. Hemmnisse für eine Nutzung von Brachflächen können in Planungsschwierigkeiten, Altlasten oder Eigentumsverhältnissen liegen. Kommunen können ihre Flächen jetzt auch über den Landesauftritt auf der Immobilienmesse ExpoReal vermarkten.

„Wir freuen uns, die Wirtschaftsförderer aus Rheinland-Pfalz in unserem Haus begrüßen zu dürfen“, sagte Ulrich Dexheimer von der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), die das Treffen ausrichtete. „Wir pflegen einen engen Austausch mit den Wirtschaftsförderern vor Ort, die die ansässigen Unternehmen intensiv über Fördermöglichkeiten beraten“, so Dexheimer.

Wiederbelebung des „Sägewerksgeländes Kuntz“ ist das Thema in Kirn. Das Ministerium schreibt: Im Westen der Stadt befindet sich ein 8,2 Hektar großes Gelände, das bis 2014 für die Produktion von Naturholzplatten genutzt wurde. Der gut angebundene Standort eignet sich für Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistung. Es ist davon auszugehen, dass sich bei entsprechender Vermarktung strukturell neue Arbeitsplätze im dreistelligen Bereich generieren lassen. Kirn sieht eine große Chance, das Projekt im Rahmen des Wettbewerbs für Investoren interessant zu machen.

Die weiteren fünf Gewinner: Verbandsgemeinde Wittlich-Land mit Binsfeld, Hasborn, Laufeld Wiederbelebung von Gewerbebrachen von 12 Hektar. Die Orte wollen Abwanderungstendenzen in die Großstädte begegnen. Ramstein-Miesenbach: Wiederbelebung des Munitionsdepot Ramstein auf 9,3 Hektar Brache an der A 62. Die Stadt strebt eine Machbarkeits- und Vermarktungsstudie an. Stadt Kaiserslautern: Wiederbelebung des Eisenbahnausbesserungswerks West auf 17,5 Hektar. Die Lage der Fläche lassen ein Nutzungsprofil für Handwerk, Gewerbe, Industrie, Kreativwirtschaft, Forschung und Dienstleistungen zu. Stadt Koblenz Wiederbelebung Gelände „ehemalige Hundeschule“ auf 20 Hektar. Stadt Trier: Entwicklung der „General von Seidel Kaserne“ auf 10 Hektar zum Gewerbegebiet. Hemmnisse sind die Unkenntnis über Typ und Grad der Altlasten, der Gebäudebestand und Finanzierungsunsicherheiten. as