Kirn. Ein Hausgemeinschaftskonzept für Bewohner mit Demenz haben die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz (Region Bad Kreuznach) für das seit 2008 in ihrer Trägerschaft befindliche Altenheim „Maria Königin“ in Kirn ausgearbeitet. Kern des Konzepts sind Alltagsorientierung und Hauswirtschaft.
Für die Umsetzung waren zunächst umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig: Die Aufenthaltsräume waren zu klein, um eine individuelle Betreuung von acht bis zwölf Personen zu gewährleisten. So wurden die bisherigen Dienstzimmer jeder Etage in die bestehende Teeküche integriert und mit moderner Technik ausgestattet. Wanddurchbrüche schufen einen geräumigen und hellen Aufenthaltsbereich mit integrierter Küchenzeile.
„Wir haben in unserem Haus St. Josef in Bad Kreuznach mit dem Hausgemeinschaftskonzept sehr positive Erfahrungen gemacht“, so Heimleiter Michael Hartmann. In Kirn leidet fast die Hälfte der Bewohner einer Etage an Demenz. In Zukunft werden sie, betreut von einem Alltagsbegleiter, wie in einer Familiengemeinschaft leben. Der Grundgedanke: Hauswirtschaft, Pflege und soziale Betreuung bilden eine Einheit, um damit die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.
In der Hausgemeinschaft können auch kleine Aufgaben übernommen werden: Kochen oder Kuchenbacken etwa. Die Alltagsbegleiter bewerten, inwieweit jeder Einzelne belastbar ist und mit einbezogen werden kann. „Natürlich ist die medizinische Betreuung sehr wichtig. Aber das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele trägt dazu bei, dass sich diese Menschen in ihrer Umgebung geborgen und wohlfühlen“, weiß Hartmann. Die Menschen blühen regelrecht auf, weil ihnen diese Wohn- und Lebensform vertraut ist. (hro)
Dringend gesucht werden Ehrenamtliche, die sich vorwiegend nachmittags mit den Personen der „Kleinfamilie“ beschäftigen. Kontakt: Telefon 06752/1550