Während Prof. Dirk Fischer von der Hochschule Koblenz davon spricht, in Koblenz seien die Parkhäuser relativ leer, ist Markus Gerhards vom städtischen Tiefbauamt der Ansicht, der Auslastungsgrad sei gut. „Trotzdem haben wir noch Parkraumsuchverkehr“, räumt Gerhards ein. „Viele suchen einen Stellplatz im öffentlichen Bereich.“
Besonders viele pendeln nach Koblenz
Fischer verweist auf die besondere Problematik von Koblenz. Während die Bevölkerungszahlen im Land rückläufig sind, steigen sie am Rhein-Mosel-Eck noch. Dazu drängen Menschen aus dem Umland in die Stadt. Mehr als 44.000 sind es täglich. „Koblenz ist eine der einpendlerstärksten Städte Deutschlands“, sagte Fischer. „Das Angebot an öffentlichem Personennahverkehr ist alles andere als gut. Das treibt die Leute zum Autoverkehr.“
Buga kostete 1000 Parkplätze
Das geht zulasten der Anwohner. „Durch die Buga gingen 1000 Parkplätze verloren“, sagte Fischer. „Dafür haben wir 1000 in Parkhäusern neu geschaffen. Aber den Anwohnern wurde Parkraum weggenommen. Von dieser Seite kommen jetzt Beschwerden.“ Wie kann man Besucher in die Parkhäuser locken? Nicht nur die Kosten, sondern auch die zu geringe Breite der Parkbuchten schreckt viele ab. Viele Parkhäuser stammen aus den 60er- und 70er-Jahren. Mitte der 70er-Jahre wurde die Mindestbreite einer Parktasche auf 2,30 Meter festgelegt. Der Wert gilt immer noch.
Doch die Autos sind größer geworden. Allein zwischen 2000 und 2011 wurden die Fahrzeuge um 19 Zentimeter länger, um 25 Zentimeter höher und um 15 Zentimeter breiter. Ein VW Golf von 1974 war ohne Außenspiegel 1,61 Meter breit. Das Nachfolgemodell von 2012 maß bereits 2,03 Meter. Der ADAC fordert, die Mindestbreite der Parkplätze auf 2,50 Meter anzuheben.
Verschärft wird das Problem durch den steigenden Anteil an Vans und SUVs. Die benötigen breitere Stellflächen, größere Durchfahrtshöhen an den Rampen und wegen ihres größeren Gewichts stabilere Decken. Bei der Planung neuer Parkhäuser ist das ein geringeres Problem. Schwierig ist die Umrüstung älterer Einrichtungen. Doch für Betreiber könnte es sich lohnen, aus drei Parkbuchten zwei zu machen. Denn es könnte den Auslastungsgrad steigern.
ga