Tennis: Hohes Niveau beim Bad Kreuznacher Jugend-Cup - TC Blau-Weiß trumpft mit Platzservice auf
Nebenrunden fest in Kreuznacher Hand
Sammelte im stark besetzten Feld der Jungen U16 Erfahrung: Bent Gläser vom TC Blau-Weiß Bad Kreuznach. Foto: Michael Ottenbreit
Michael Ottenbreit

Bad Kreuznach. Spannende Duelle, sehenswerte Ballwechsel und auch einige Marathon-Matches: Beim Bad Kreuznacher Jugend-Cup um den Pokal der Sparkasse Rhein-Nahe wurde starkes Tennis geboten. Ganz so, wie es Turnierleiter Anton Haaf vom TC Blau-Weiß Bad Kreuznach prophezeit hatte. Die 21. Auflage fiel mit 31 Startern zwar deutlich kleiner aus als vergangene Turniere, doch die drei Konkurrenzen, die zustande kamen, hatten es in sich.

„Die Qualität ist der Wahnsinn von Spiel eins bis ins Finale“, brachte es Haaf auf den Punkt. Das lag nicht zuletzt daran, dass in allen Wettbewerben deutsche Top-Talente um Ranglistenpunkte kämpften. In Illia Olefir war auch ein Spieler dabei, der in den Top 400 der Tennis Europe Tour steht. Der Ukrainer hat beim TC BW Wiesbaden eine neue Heimat gefunden und stand bei den Jungen U16 im Finale. Dort lieferte er sich mit dem an eins gesetzten Tim Kohl (RW Troisdorf) ein heißes Duell, das er im Match-Tiebreak mit 4:10 verlor. Schon im Halbfinale hatte Olefir gegen seinen Vereinskollegen Pavle Nikolin lange kämpfen müssen. Erst nach zweieinhalb Stunden war der 7:6, 6:2-Erfolg über die Nummer zwei in trockenen Tüchern. Die Klasse des jungen Ukrainers hatte auch Bent Gläser vom gastgebenden TC Blau-Weiß zu spüren bekommen, der 0:6, 0:6 unterlag. Sein Teamkamerad Luca Neubauer überstand das Viertelfinale ebenfalls nicht. Im Nebenrunden-Finale standen sich die beiden Lokalmatadore dann gegenüber – mit dem besseren Ende für Neubauer (6:3, 3:6, 10:5).

Kaspar Mathes, der das Blau-Weiß-Trio im starken U16er-Feld komplettierte, war im Viertelfinale am späteren Turniersieger Kohl gescheitert, hatte sich aber teuer verkauft, wie das 4:6 und 6:0 in den ersten beiden Sätzen zeigte. Der Match-Tiebreak ging dann mit 5:10 verloren. „Das war ganz knapp. Aber man hat gesehen, dass Kaspar auf dem Niveau mitspielen kann“, lobte Haaf und fügte an: „Am Ende entscheiden zwei, drei Punkte oder auch mal die Linie. Der Match-Tiebreak ist immer eine Art Lotterie.“

Die Nebenrunden waren übrigens fest in Bad Kreuznacher Hand. Neben Neubauer setzte sich John-Davin Awemo (ebenfalls Blau-Weiß) bei den Jungen U12 mit 6:4, 6:4 gegen den Nahbollenbacher Lennard Steinbach durch. Und bei den Mädchen U14 triumphierte Amina Arndt vom VfL Bad Kreuznach mit 6:0, 6:0 gegen Adea Lushaj aus Traben-Trarbach.

Haaf hob den Mut der Bad Kreuznacher hervor, sich der starken Konkurrenz zu stellen. „Ich spreche ihnen ein Lob aus, dass sie sich getraut haben. Ich habe meinen Spielern vorher gesagt, sie müssen von Punkt zu Punkt denken. Wenn sie ein Spiel holen, ist das ein Erfolg“, erläuterte der Turnierleiter. Nicht zu vergessen die Erfahrung, die die Lokalmatadore sammelten.

Die großen Überraschungen blieben im Salinental übrigens aus. Wie bei der U16 behauptete sich auch bei den Jungen U12 der Topgesetzte: Nils Alt vom TuS Neunkirchen. Bei den Mädchen U14 gewann in Lina Simonsen (Frankfurter TC Palmengarten) eine talentierte Spielerin des jüngeren Jahrgangs, die an Position drei eingestuft war.

Die Gastgeber erhielten viel Lob – für das schöne Ambiente und die gelungene Organisation. Dazu gehörte auch der Platzservice. „Wir ziehen die Plätze ab, kehren die Linien und wässern. Das haben unsere Jugendlichen und unsere Herrenmannschaft übernommen. Mit diesem Rundum-sorglos-Paket können wir uns von anderen J2-Turnieren abheben“, berichtete Haaf, der froh war über die vielen Helfer, die hinter den Kulissen und in verschiedenen Bereichen zu einem gelungenen Jugend-Cup beitrugen.

Glück hatte der TC Blau-Weiß im Jahr seines 100. Bestehens auch mit dem Wetter. Bis auf eine kurze Regenunterbrechung am Sonntagnachmittag lief alles reibungslos. Das galt auch für das U9-Kleinfeldturnier, das sich an die Jüngsten im Verein richtete. Der Sieg ging an Sofia Hilt, dahinter folgten Felix Fürstenau und Arielle Awemo.

Von Tina Paare