Frankfurt
Mutter stirbt nach Treppensturz: Freispruch für Sohn
Pixelio

Frankfurt - Nach dem Sturz einer alten Frau auf einer Treppe hat ein Frankfurter Gericht ihren Sohn vom Vorwurf des Totschlags freigesprochen.

Lesezeit 1 Minute

Frankfurt – Nach dem Sturz einer alten Frau auf einer Treppe hat ein Frankfurter Gericht ihren Sohn vom Vorwurf des Totschlags freigesprochen.

Es stehe nicht mit der nötigen Sicherheit fest, dass der 53-Jährige im vergangenen Juni seine 84 Jahre alte Mutter nach einem Streit tatsächlich die Treppe hinunter gestoßen und dann im Keller liegen gelassen habe, sagte der Richter am Dienstag im Landgericht. Die Frau könne auch einen Herzstillstand erlitten haben und dann die Treppe hinabgestürzt sein.

Ursprünglich hatte der Mann die Frage eines Polizisten bejaht, ob er die 84-Jährige gestoßen habe. Aufgrund seiner psychischen Krankheit maßen Gericht und Staatsanwaltschaft diesem „Geständnis“ allerdings keine Bedeutung mehr zu. „Hätte der Beamte gefragt, ob die alte Dame von einem Bären gefressen worden sei, hätte er wahrscheinlich auch ja gesagt“, sagte die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer. Auch sie beantragte deshalb einen Freispruch für den schwer zuckerkranken Angeklagten.

Die tote Mutter war wenige Tage später von der Schwester des Angeklagten und einer Putzfrau entdeckt worden. Der geistig verwirrte Mathematiker machte dabei Andeutungen, wonach er die Frau nach einem Streit über die Verwertung von Immobilien getötet habe. Die Staatsanwaltschaft beantragte daraufhin die Unterbringung in der Psychiatrie. Nach dem Freispruch soll nun für eine freiwillige Unterbringung des hilfebedürftigen Mannes im Krankenhaus gesorgt werden.

(dpa)