Regionalsport Mitte - Klasse 7 - Handball
Mülheimer Personalnot ist zu groß

Max Zerwas (am Ball) konnte kurzfristig doch für den TV Mülheim auflaufen - die 27:29-Niederlage gegen die HSG Völklingen konnte aber auch er nicht verhindern. Foto: Wolfgang Heil

Wolfgang Heil

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Handball-Oberliga – Auf der Torhüterposition hat Hilmar Bjarnason, Trainer der Oberliga-Handballer des TV 05 Mülheim, die Qual der Wahl. Alle drei Keeper stehen ihm fit zur Verfügung. Ganz anders sieht die Lage zum Saisonstart beim Personal für alle anderen Positionen aus. Gerade einmal acht Feldspieler hatte Bjarnason als Gegenwehr zum ersten Kontrahenten zu bieten. Ein über weite Strecken offen gestaltetes Auftaktspiel konnte der Aufsteiger HSG Völklingen in den letzten Szenen für sich entscheiden. Mülheim steht nach dem 27:29 (10:12) zunächst mit leeren Händen da.

„Ich bin froh, derzeit überhaupt acht Feldspieler zu haben“, sagte Bjarnason nach dem Abpfiff. Max Zerwas meldete sich kurzfristig noch spielfähig, Neuzugang Julian Vogt schleppte sich mit Hüftbeschwerden durch das Spiel. Trotz der Umstände waren zum Auftakt zwei Punkte von den Mülheimern angepeilt worden. Und zwei Punkte waren auch durchaus drin. Die HSG Völklingen, die sich die Personalnot der Gastgeber zu Nutzen machen wollte, drückte von Beginn an ordentlich aufs Tempo. Die Mülheimer mussten es hingegen etwas langsamer angehen lassen, um nach hinten raus konditionell nicht zu sehr abzubauen. Beide Teams hatten mit ihren unterschiedlichen Konzepten aber eines gemeinsam: eine recht hohe Fehlerquote bei Angriffsabschlüssen.

„Wir haben in der Abwehr an und für sich recht gut gestanden. Wir haben nur etwas Pech bei unseren Würfen gehabt“, sagte Bjarnason. Das sollte sich im zweiten Durchgang wesentlich ändern, ohne dass sich eine Mannschaft Vorteile erspielen konnte. Die Gäste legten an Treffern vor, Mülheim zog unter den Augen von etwa 200 Zuschauern nach. Ein 20:23-Rückstand drehte der Gastgeber bis zur 55. Spielminute in eine eigene 26:25-Führung.

Die ersten Punkte rückten in greifbare Nähe. Doch der Traum zerplatzte mit den letzten beiden Aktionen. Beim ausgeglichenen Stand von 27:27 bekam der TV einen Strafwurf vom Punkt zugesprochen, nutzte die Gelegenheit zur erneuten Führung aber nicht. Es war der insgesamt vierte Siebenmeter, den die Mülheimer nicht verwandeln konnten. Konsequenz aus der vergebenen Chance war ein schnelles Gegentor des Aufsteigers. Ein Punkt war immer noch drin – wobei Mülheim nur noch wenig Zeit für die letzte Einwurfmöglichkeit blieb. Doch auch bei dieser, wie schon zuvor beim Siebenmeter, wollte das Spielgerät nicht ins gegnerische Netz. Und erneut bedankte sich die HSG mit einem Treffer – den Schlusspunkt unter dem Auftaktspiel.

Völklingen kann sich nach dem 29:27 über die ersten Punkte in der Oberliga nach dem direkten Wiederaufstieg freuen, Mülheim muss einer verlorenen Chance hinterhertrauern. Bjarnason: „Unter den Vorzeichen war damit zu rechnen, dass es schwer für uns werden würden. Wir hätten trotz der vielen Ausfälle hier aber gewinnen können. Wir müssen nun noch einige Zeit mit dieser Situation leben und uns irgendwie durchkämpfen.“

Mülheim: Inzenhofer, Pieper, Flöck, Vogt (7), Zerwas (3), Klapperich (3), Woods (3/2), Langen (1), Brandscheid (1), Schmidt (2/1), Reick (7).

Spielfilm: 1:0, 4:2, 6:3, 8:8, 9:12, 10:12, 15:17, 20:23, 26:25, 27:27, 27:29

Von unserem Mitarbeiter

Robert Eifler