Mainz – Die Mainzer Narren fiebern dem ersten Highlight der fünften Jahreszeit entgegen. Am Donnerstag um 11.11 Uhr wird auf dem Schillerplatz das närrische Grundgesetz am verkündet. Und da gilt es, das passende Kostüm zu tragen.
Wer noch die Gelegenheit hat, kann sich schnell ausstaffieren. Denn das richtige Outfit ist die halbe Miete. Viel nackte Haut gibt es Preis, das dunkelblaue, kurzärmelige Polyesterkleid, das zwischen Hippie-Tunikas und Sombreroröcken im Mainzer Dekogeschäft von Harald Stelzel an der Stange hängt.
Das Kostüm im kessen FBI-Agentinnen-Look gibt es samt Pistole und Handschellen. Flott wirkt auch die hellblaue Eskimotracht – ein mit roten Bordüren und weißem Kunstpelz abgesetztes, knielanges Kleid.
Frau zeigt also Bein in der bevorstehenden fünften Jahreszeit. Ob als kesser Bunny mit Hasenohren oder als freche Krankenschwester mit übergroßer Plastikspritze – es darf ruhig sexy sein. Wer es etwas bedeckter mag, lässt mit quietschgelben Schlaghosen und bunten Hemden die Siebziger Jahre aufleben. „Der Hippie-Stil ist inzwischen auch bei den Prêt-à-porter-Schauen in Paris angekommen und könnte der Renner unter den Fastnachtskostümen werden“, erklärt Marco Porta, Geschäftsführer der Faschingskostüme Ltd. und Co. KG in Birkenfeld. Porta beliefert Mainzer Kostümverkäufer und -verleiher wie Cocolores, Elena Meier-Scourteli und Claudia Plachetka mit fantasievollen Faschingskostümen und historischen Abendroben, die, so Porta weiter, bevorzugt von Paaren über dreißig getragen werden.
Im Zubehörbereich tut sich indes die Vokuhilaperücke als modische Neuheit hervor. Getragen wird die polarisierende Haartracht zusammen mit flauschigem Brusthaartoupet, Bademantel und Adiletten. Für beleibtere Männer bieten Kostümhersteller lose fallende Partyhemden im Hawai- oder Hippiestil, die mit schwarzen Stoffhosen und auffälligen Hüten kombiniert werden.
Ohnehin tut sich auf dem Kopf der Karnevalisten einiges: „Bei Frauen geht der Trend hin zu langen Locken á la Farrah Fawcett sowie stark toupierten Frisuren im 70er- und 80er- Jahre-Stil.“, räsoniert Porta. En vogue bleiben bunte Perücken in ungewöhnlichen Farben sowie freche Hüte. Als bewährte Dauerbrenner erweisen sich Piraten, Indianer, Clowns und Wikinger sowie Tierkostüme in Overallform. Wichtiger Bestandteil der Kostümierung werden in diesem Jahr Accessoires wie falsche Zähne und schiefe Nasen sowie Sonnenbrillen, Federboas und großgliedrige Ketten.
Apropos Brillen: Neu im Sortiment ist die „Atzenbrille“ – ursprünglich Teil des Bühnenoutfits der deutschen Hip-Hop Band „Die Atzen“, die ihre jungen Fans mit Liedern wie „Hey, das geht ab“ und „Disco Pogo“ verzückt, wird die Brille an Fastnacht mit blinkenden LEDs getragen.
Sabrina Schmidt
16 närrische Musikgruppen, Sänger und Tanzgruppen treten auf dem Schillerplatz auf:
10.30 Uhr: Warm up mit Oliver Mager, 11.11 Uhr: Verlesung der närrischen Charta durch Cathrin Tronser, Garde der Prinzessin, 11.50 Uhr: Spaßmacher Compagny, 12.25 Uhr: Jeremy D. Frei, 12.40 Uhr: eM Zett Mundartrock, 13.05 Uhr: Inthronisation des Prinzenpaars aus Treffurt in Thüringen, 13.30 Uhr: Engelbert Wiedmann, 13.45 Uhr: Set Up Ginsheim, 14.05 Uhr: Buddy Becker, 14.25 Uhr: Thomas Neger, 14.50 Uhr: Pit Rösch, 15.10 Uhr: New Generation, 15.30 Uhr: Schlawiner, 15.55 Uhr: Fenya Chantal Weinberger, 16.05 Uhr: Dancing Devils, 16.25 Uhr: Birgit Menger, 16.40 Uhr: Fleischworschtathleten, 17.10 Uhr: Rheinmainzer