Tennis: Gensinger bringen sich in Ingelheim für Oberliga-Saison in Form
Matic scheitert am Turniersieger
Wusste bei den Rheinhessenmeisterschaften als Finalistin zu überzeugen: Lena Lauderbach. Foto: Peter H. Eisenhuth
Peter H. Eisenhut

Ingelheim. Finale, Halbfinale, Viertelfinale, Achtelfinale – der TC Gensingen war bei den Rheinhessenmeisterschaften im Tennis in Ingelheim in nahezu allen Runden vertreten. Lediglich ein Turniersieg sprang nicht heraus.

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„Wenn du an Nummer vier gesetzt bist, scheidest du nicht gerne im Viertelfinale aus, und vor allem nicht gerne gegen einen Ex-Vereinskameraden“, fasste Jelle Ackermann sein Abschneiden im Männer-Hauptfeld zusammen. So richtig unzufrieden war der Pfaffen-Schwabenheimer aber auch nicht. Schließlich unterlag er einem starken Kontrahenten, der ihn ziemlich gut kennt: Marco Lauderbach. Der Bad Kreuznacher wechselte im Winter vom TC Gensingen zum TC Boehringer Ingelheim. „Das lief alles ganz sauber ab, wir sind auch noch immer befreundet. Wenn du auf dem Platz stehst, willst du aber natürlich gewinnen“, erläuterte Ackermann, der mit Lauderbach auch schon bei deutschen Seniorenmeisterschaften im Doppel antrat. „Aus vielen Trainingseinheiten weiß er genau, wie er gegen mich spielen muss. Prinzipiell weiß ich allerdings auch, was ich zu tun habe“, sagte Ackermann, der sich mit 3:6, 3:6 geschlagen geben musste. „Es war aber enger, als es das Ergebnis ausdrückt. Oft ging es über Einstand. Marco hat aber verdient gewonnen“, bilanzierte der Pfaffen-Schwabenheimer. Lauderbachs Turnierreise endete anschließend im Halbfinale mit einem 6:3, 3:6, 8:10 gegen Leon Berg vom TSV Schott Mainz.

Im anderen Halbfinale stand Franjo Matic. Der Titelverteidiger, Teamkamerad von Ackermann beim TC Gensingen, hatte im Achtelfinale Martin Olszowy vom TSC Mainz mit 7:5, 7:5 bezwungen und im Viertelfinale gegen Tobias Schomburg vom TC Boehringer Ingelheim Nervenstärke bewiesen, ehe er mit 6:2, 2:6, 10:5 vom Court ging. Im Halbfinale traf Matic auf Niklas Noll vom TC Pfeddersheim. Mit 1:6 gab der Bad Kreuznacher den ersten Satz ab, kämpfte sich dann aber in die Partie und gewann Durchgang zwei im (kurzen) Tiebreak. Somit musste der (lange) Match-Tiebreak entscheiden, in dem Noll mit 10:6 triumphierte. „Natürlich war auch Franjo ein bisschen enttäuscht. Er hätte gerne am Montag das Finale bestritten. Aber das war ein richtig gutes Match, das er gezeigt hat“, berichtete Ackermann. Noll sicherte sich im Finale schließlich den Titel.

Der dritte Gensinger in der Männer-Konkurrenz war Adrian Kraus. Der an Nummer fünf gesetzte TCler unterlag im Achtelfinale etwas überraschend Leonard Stolz vom TSC Mainz mit 2:6, 2:6. In der gleichen Runde hatte Ackermann gegen Paul Vest vom TSC Mainz mit 6:1, 6:3 die Oberhand behalten. Für die drei Gensinger waren die Rheinhessenmeisterschaften eine gute Vorbereitung auf die am 13. Juni beginnende Oberliga-Saison. „Für einen Verein wie den TC Gensingen kann es in der Oberliga immer nur um den Klassenverbleib gehen, schließlich treffen wir dort auf Vereine mit ganz anderen Budgets“, sagt Ackermann.

In der Frauen-Konkurrenz war der TC Gensingen in Ingelheim sogar im Finale vertreten. Lena Lauderbach spielt in der Medenrunde für den Hunsrück-Klub TC Laudert. Da aber die Rheinlandmeisterschaften abgesagt worden waren, weil sich im Gegensatz zur Veranstaltung in Ingelheim die Corona-Vorgaben nicht umsetzen ließen, erinnerte sie sich an ihre Vereinsmitgliedschaft in Gensingen. Mit der war sie bei den Rheinhessenmeisterschaften spielberechtigt. Die 285. der deutschen Rangliste spazierte durch die ersten Runden, gewann im Viertelfinale mit 6:3, 6:3 gegen Marlene Strohm vom DJK TV Mainzer Sand und im Halbfinale 6:1, 6:1 gegen Anna Herding vom TSC Mainz. Im Finale musste Lena Lauderbach dann aber beim 1:6, 1:6 die Klasse der favorisierten Martina Markov vom TC Boehringer Ingelheim, Nummer 134 der deutschen Rangliste, anerkennen. „Martina Markov hat ja auch ganz andere Ambitionen, als bei Rheinhessenmeisterschaften zu spielen“, erläuterte Ackermann. Angesichts der derzeit wenigen Turniere war sie wie viele andere jedoch dankbar, die Titelkämpfe in Ingelheim nutzen zu können, um Spielpraxis zu sammeln.

Von unserem Redakteur Olaf Paare