Tischtennis: Enttäuschung bei Bundesligist TTG Bingen
Matchbälle vergeben, Pokalendrunde verpasst

Berlin. Zum zweiten Mal in Folge haben die Tischtennisspielerinnen der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim das Final Four, die Endrunde des deutschen Pokalwettbewerbs, verpasst. Nachdem der Bundesligist im Vorjahr am Klassenkonkurrenten TV Busenbach gescheitert war, verbaute beim Ausscheidungsturnier in Berlin der ESV Weil den Binger Frauen den Weg ins Halbfinale. Nach einem klaren 3:0-Sieg zum Auftakt gegen Zweitligist Füchse Berlin verlor die TTG gegen den Erstliga-Aufsteiger mit 2:3. „Natürlich sind wir enttäuscht“, sagte der Binger Trainer Frank Liesenfeld, der anfügte: „Es ist schon etwas frustrierend, erneut so knapp auszuscheiden.“

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Ein besseres Abschneiden wäre möglich gewesen. Gegen den ESV fiel die Entscheidung in den ersten drei Einzeln jeweils erst im fünften Satz. „Es war verdammt eng“, sagte Liesenfeld. Chantal Mantz wehrte zum Auftakt gegen Izabela Lupulesku, immerhin die Nummer 94 der Weltrangliste, im vierten Satz einen Matchball ab und rettete sich mit einem 13:11 in den Entscheidungsdurchgang, den sie allerdings verlor. Eine Überraschung gelang dafür Giorgia Piccolin gegen die deutsche Nachwuchshoffnung Sophia Klee. Nach einem 0:2-Satzrückstand kämpfte sich die Italienerin zurück und behielt mit 11:9 die Oberhand. „Das war eine sehr gute Leistung“, lobte der TTG-Trainer.

Die Vorentscheidung fiel im Einzel von Katerina Tomanovska gegen Polina Trifonova. Die Binger Spielerin hatte beim 10:7 im fünften Satz drei Matchbälle, gab die letzten fünf Ballwechsel aber ab. „Katerina war nicht ganz fit“, nahm Liesenfeld die Tschechin in Schutz. „Sie hatte Probleme mit dem Knie.“ Der Binger Trainer beklagte auch die ungleichen Voraussetzungen. Während das TTG-Aufgebot nur drei Spielerinnen umfasste, da die beiden Zugänge noch in ihren Heimatländern feststeckten, konnte der ESV-Coach unter fünf Frauen auswählen.

Zwar gelang Mantz mit einem klaren 3:0 über Klee noch einmal der Ausgleich, doch im abschließenden Doppel war die TTG chancenlos. Liesenfeld konnte nicht auf Mantz zurückgreifen, da die zwei Einzel bestritten hatte, Tomanovska musste trotz ihres Handicaps mit Piccolin noch einmal ran. „Das war sicherlich ein sehr schwaches Doppel“, kommentierte der Trainer die 0:3-Niederlage, die das Aus besiegelte. Hätte die Weißrussin Nadezhda Bogdanova zur Verfügung gestanden, da war sich Liesenfeld sicher, hätte es mit dem Weiterkommen geklappt.Gert Adolphi