Wie kann das sein: Die Neuen Rechten entdecken Karl Marx für sich? Rechte Intellektuelle sind derzeit dabei, sich die soziale Frage anzueignen und besetzen damit Positionen, die die anderen Parteien freigemacht haben, als sie sich auf den Weg zur politischen Mitte machten. Foto: dpa dpa
Im bislang unaufgeregt zelebrierten Karl-Marx-Jubiläumsjahr gibt es nun doch noch eine Überraschung: Sie kommt in Form eines Buches daher, das den Titel „Marx von rechts“ trägt. Erschienen ist es im rechten Jungeuropa Verlag, Ziel der vier Autoren ist es, Marx‘ Denken für rechte Positionen einzuspannen. Während sich nicht wenige Linke von Marx distanzieren, breiten die Rechten ihre Arme aus.
Ein „rechter Antikapitalismus“, schreibt Benedikt Kaiser in seinem Beitrag, „der mit europäischen Ideen und der Entschlossenheit zum elementaren Neubeginn assoziiert wäre und die Fehler des linken Antikapitalismus überwindet, hätte Ausstrahlungskraft auf die besten Köpfe der bisherigen politischen Lager, insbesondere in Bezug auf die verstärkt nach Neuem suchende europäische Jugend“.