In vielen Kommunen sind in diesem Jahr durch Corona nahezu alle Stadtfeste mit angeschlossenen verkaufsoffenen Sonntagen weggebrochen – und damit erhebliche Umsätze, die für viele Einzelhändler die Existenz sichern. Dass die IHKs in Rheinland-Pfalz nach Möglichkeiten suchen, die Umsätze durch vier anlassfreie verkaufsoffene Sonntage zumindest ein Stück zurückzuholen, ist absolut nachvollziehbar und im Sinne sowohl der Einzelhändler als auch der Beschäftigten und der Kommunen. Sogar die Kirchen zeigen sich bei dieser – sie sehr stark berührenden – Frage kompromissbereit.
Man könnte als Gewerkschaft also auf eine glasklare Ausnahmeregelung für 2020 hinwirken, auf absolute Freiwilligkeit für die Beschäftigten pochen, gute Konditionen fordern und sich so flexibel für besondere Lagen zeigen. Dies wäre auch keine Aktion für den Lebensmitteleinzelhandel auf der grünen Wiese, sondern in erster Linie für die darbenden und von Amazon und Co. bedrängten Einzelhändler in den Innenstädten, denen vielfach die Pleite droht.
Warum man sich so konsequent schon dem Gespräch darüber verweigert, ob man die nachweislich ausgefallenen Sonntage nachholen kann, ist nicht nachvollziehbar.
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