Hannover/Mainz – Das Führungsgremium der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist wieder komplett. Die Mainzer Theologieprofessorin Christiane Tietz (43) und Edeltraud Glänzer (54), Hauptvorstandsmitglied der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, wurden am Dienstag bei der EKD-Synode in Hannover im ersten Wahlgang in den Rat gewählt. Von 144 gültigen Stimmen erhielt Tietz 135 Stimmen, auf Glänzer kamen 110. Damit erreichten beide Kandidatinnen die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit.
Christiane Tietz lehrt an der Universität Mainz systematische Theologie. Sie gehört dem bilateralen Arbeitsausschuss der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz an. Zudem ist sie Vorsitzende des deutschen Zweigs der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft.
Glänzer gehört seit 2005 dem geschäftsführenden Hauptvorstand der Gewerkschaft IG BCE an. Dort ist sie unter anderem zuständig für die Felder Frauen und Gleichstellung, junge Generation und Ausbildung sowie Bildung und Wissenschaft. Zudem leitet sie den Koordinierungskreis „Kirche und Gewerkschaften“ und ist Vorstandsmitglied der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Das SPD-Mitglied Glänzer ist die Ehefrau des hannoverschen Stadtsuperintendenten Hans-Martin Heinemann, der von 2000 bis zu diesem Frühjahr an der Spitze des Dekanats Wiesbaden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau stand.
Nachdem bei der Wahl vor einem Jahr in Ulm ein Platz im Leitungsgremium unbesetzt geblieben und Margot Käßmann als Ratsvorsitzende nach vier Monaten zurückgetreten war, blieben zwei Sitze zunächst vakant. Dem EKD-Rat, eine Art Regierung, gehören 15 Mitglieder an, von denen 14 von Synode und Kirchenkonferenz gewählt werden. Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt, die als Präses die Synode leitet, gehört dem Rat kraft Amt an.
(epd)