05-Amateure müssen im Regionalligaspiel beim SC Verl auf Yannick Dauth und Shawn Parker verzichten.
Das Abschlusstraining verlief nicht ganz nach dem Geschmack des Trainers: Bevor die Amateure des FSV Mainz 05 am Freitagnachmittag in den Bus nach Ostwestfalen stiegen, musste sich Yannick Dauth abmelden – der Torhüter hatte sich eine Handgelenkprellung zugezogen und fällt sowohl für das Spiel am SC Verl am Samstag (14 Uhr) als auch für die Partie gegen Borussia Mönchengladbach II am Mittwoch nächster Woche (19 Uhr) aus.
Dauth ist nicht der einzige Akteur, auf den Martin Schmidt neben den Langzeitverletzten verzichten muss. „Auch Shawn Parker kann nicht spielen“, berichtete der Coach gestern. Der junge Angreifer habe sich einem medizinischen Check unterzogen, bei dem einige erhöhte Entzündungswerte festgestellt wurden. „Bevor die Ursache nicht geklärt und behoben ist, werden wir Shawn nicht mehr einsetzen“, sagte Schmidt. „Sicherheit geht vor.“
Mit dem torlosen Unentschieden gegen die TuS Koblenz war der Schweizer vor einer Woche ausgesprochen unzufrieden. Inzwischen hat sich seine Sicht etwas relativiert. Schmidt betrachtet die Partie gegen den Tabellenletzten nicht isoliert, sondern im Dreierpack mit den Spielen gegen den 1.FC Köln II (3:1) und in Elversberg (0:0). „Die Stabilität war im Training ein positives Thema“, sagt er. „Nur ein Gegentor in drei Spielen bekommen zu haben, das ist sehr gut.“
Die Note fürs Offensivverhalten fällt schlechter aus, „aber wir haben den Jungs im Training ein paar Lösungen an die Hand gegeben, für den Fall, dass wir erneut auf einen so defensiven Gegner wie Elversberg oder Koblenz treffen sollten.“
Zwar kann Martin Schmidt sich nicht vorstellen, dass der SC Verl ähnlich mauern und auf Konter lauern wird wie die beiden vorangegangenen Mainzer Gegner. Raimund Bertels, der Coach der Westfalen, sei ein Trainer, der gerne Fußball spielen lasse. Andererseits verweist Bertels im „SCV-Journal“ darauf, dass die Mainzer „ähnlich wie die anderen Zweitmannschaften der Bundesligisten“ spielen. Und: „Wir haben zuletzt Köln und Düsseldorf besiegt und in Dortmund unentschieden gespielt. Alle stellen junge Mannschaften mit laufstarken und technisch versierten Spielern. Wir dürfe sie nicht ins Spiel kommen lassen und müssen die Räume eng machen.“
„Mutig und offensiv“
Die 05-Amateure dürfen sich also darauf einstellen, dass der Tabellenzwölfte ihnen die Lust am spielen nehmen will. „Aber was wir letztlich auf den Platz bringen, hängt immer auch von unserer Tagesform ab“, sagt Martin Schmidt. Seine Schützlinge sollten auch in Verl an ihre Stärken anknüpfen, das Spiel bestimmen und diesmal auch wieder Tore schießen.
Seine Taktik will der Trainer entsprechend ausrichten; zwei Stürmer sollen auf dem Platz stehen (voraussichtlich Erik Durm und Luka Tankulic), und im Mittelfeld bleibt es vermutlich bei der zuletzt praktizierten Raute. „Wir wollen mutig sein und offensiv spielen“, lautet Schmidts Vorgabe. Eine Systemänderung sei nicht erforderlich. „Manchmal sieht das System ja schon ganz anders aus, wenn man nur eine Position umbesetzt.“
Für Samstag bedeutet das wohl, dass der am vorigen Wochenende gelbgesperrte Jared Jeffrey wieder ins Team rückt und anstelle von Patrik Ribeiro Pais die Zehnerposition einnimmt. Dem 21 Jahre alten US-Amerikaner sind mehr Lösungsvorschläge gegen eine kompakte Defensive zuzutrauen als der gerade 19 Jahre alt gewordene Portugiese gegen die TuS Koblenz im Gepäck hatte. „Jay macht mehr Druck in die Spitzte und bringt mehr Tempo rein“, sagt Schmidt. „Das kann schon entscheidend sein.“
Peter H. Eisenhuth