Fußball Die D-Junioren des TSV Degenia Bad Kreuznach sind das dominierende Team im Kreis. Den Weg zu den zahlreichen Titeln sieht der Kotrainer der JSG Meisenheim allerdings kritisch.
Leserbrief von Markus Neubrech: „Das Vorgehen von Degenia ist regelkonform, aber ist es auch fair?“

Am Freitagabend fand im Rahmen der Tage des Jugendfußballs in Meddersheim unter anderem das Endspiel des Kreispokals der D-Jugend statt. Gegner waren die Teams von Degenia Bad Kreuznach und der JSG Meisenheim. Die Zuschauer haben ein spannendes Spiel gesehen mit einem an diesem Abend sportlich verdienten Sieger Degenia Bad Kreuznach. Damit hat die Degenia nach der Meisterschaft auch den Kreispokal gewonnen.

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Was mich letztlich aber zum Schreiben dieses Leserbriefes bewegt, ist die Art und Weise, wie die Erfolge des Teams zustande kamen. In der Vorrunde, in der die Bad Kreuznacher die Spiele entweder nur sehr knapp gewannen oder auch verloren, wurden zunehmend zum Ende der Halbsaison hin viele Spiele verlegt in die zweite Saisonhälfte. Für die zweite Saisonhälfte hatte sich der TSV nämlich spielerische Verstärkung verpflichtet. Eine echte Verstärkung, wie sich schon nach den ersten Spielen herausstellte! Zu dem besagten Spieler selbst und den wohlbekannten Gerüchten äußere ich mich nicht. Jeder, der ihn spielen sieht, kann sich selbst ein Bild davon machen.

Was mich ärgert, ist die Tatsache, dass Degenia mit den Spielverlegungen und dem Wissen um die nun erlangte Überlegenheit zwar keine Regeln gebrochen hat, aber die moralische Leitschiene nach meinem Geschmack seitens der Degenia schon deutlich verbogen wurde. Einen Knick bekam sie mit der Tatsache, dass einem Wunsch unserer Seite auf Spielverlegung des Punktspiels wegen eines hohen Verletzungs- und Krankheitsstandes nicht stattgegeben wurde. Auch das ist sicherlich regelkonform, aber ist es auch fair? In meiner Zeit als Jugendtrainer habe ich es so kennengelernt, dass Spielverlegungen unter den Trainern immer im Konsens gelöst wurden und es immer eine Lösung gab, die beide Seiten zufrieden stellte.

Kurz und gut, es ist wie es ist. Die Jungs der Degenia haben diese Runde eine tolle Leistung gezeigt und diese auch letztlich doppelt gekrönt. Das WIE ist sicherlich regulär zu nennen, aber das Fair-Play-Verhalten der Verantwortlichen der Degenia ist für mich persönlich mehr als fragwürdig.

Markus Neubrech, JSG Meisenheim