Limburg
Langer Atem: Limburger Hockey-Club will wieder in die Bundesliga
Tom Neumann

Limburg. Es ist ruhig geworden um den Limburger Hockey-Club. Vier Deutsche Meisterschaften, dazu der Gewinn des Europapokals - doch der letzte große Seniorentitel ist mehr als 20 Jahre her, aktuell spielt man in der Regionalliga. Das soll jedoch nur eine Durchgangsstation sein auf dem Weg zurück ins Oberhaus.

Von unserem Mitarbeiter Tom Neumann

„Die Zeiten haben sich einfach geändert.“ Stefan Seck kennt sie noch, die anderen Zeiten. Der heutige Abteilungsleiter im LHC feierte einst mit seinem Verein die großen Erfolge, stand zudem 49 Mal im Tor der deutschen Nationalmannschaft. „Was uns fehlt ist ein hauptamtlicher Trainer.“ Doch den zu finden, und vor allem zu finanzieren, ist alles andere als einfach.

Große Namen haben einst das Limburger Hockey und auch die deutsche Hockeyszene geprägt: Paul Lissek etwa und Klaus Kleiter – beides ehemalige Bundestrainer. Lissek holte Gold, Kleiter Silber bei Olympischen Spielen. „Das waren Limburger Eigengewächse, die mit sehr viel Engagement und Idealismus dieses Thema angegangen sind. Wir haben auch heute sehr gute Trainer, aber oftmals fehlt die Zeit, Hockey noch intensiver zu betreiben. So ein Trainerjob wäre heute ein Vollzeitjob.“

Doch nicht nur erfolgreiche Trainer, sondern vor allem auch erfolgreiche Spieler entsprangen einst der Kaderschmiede aus Limburg. Zwischen 1970 und 2008 spielten insgesamt 17 Nationalspieler beim LHC, die in dieser Zeit mehr als 1200 Länderspiele absolvierten und große Erfolge feierten. Die „neue“ Generation wird derzeit angeführt von Laurens Meurer, 23 Jahre jung, seit 20 Jahre aktiver Hockeyspieler. „Mein Vater, der hier 18 Jahre lang Bundesliga gespielt hat, hat mir diesen Sport mit in die Wiege gelegt.“

Meurer und seine Mitspieler haben in der Regionalliga einen guten Start erwischt, schlugen am Wochenende Speyer mit 5:0 – und haben mit dem Bad Kreuznacher Hockey Club den ärgsten Konkurrenten um den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga aus dem Süden des RZ-Gebietes. „Ich würde natürlich gerne mal Bundesliga spielen“, sagt Meurer. „Am liebsten natürlich mit Limburg.“ Unmöglich scheint das nicht, aber es bleibt ein langer Weg für ihn und den LHC. Und der führt schon am kommenden Wochenende zum Spitzenspiel nach Bad Kreuznach – die Partie beim KHC steigt am Sonntag um 11 Uhr.