Fußball-Kreispokal A/B VfL Altendiez kassiert entscheidendes 2:3 erst in Nachspielzeit - Murat Saricicek genießt starken Abschluss
Kreispokal A/B: SG Nievern macht Double perfekt - VfL Altendiez kassiert 2:3 erst in der Nachspielzeit
Großer Jubel bei der SG Nievern/Fachbach, die nach der Kreismeisterschaft auch erstmals den Kreispokal der Klassen A und B gewann.
Hergenhahn

Berndroth. Mit dem 3:2 (1:2)- Fußballkrimi gegen den VfL Altendiez im Pokalfinale der Ligen A/B erreichte die grandiose Saison der SG Nievern/Fachbach ihren Höhepunkt. „Doublesieger, Doublesieger, hey, hey“, schallte es aus den Kehlen sichtlich geschlauchter Nieverner Spieler nach dem Kraftakt gegen den starken VfL Altendiez, der sich erst in der Nachspielzeit unglücklich geschlagen geben musste.

Nach der einzigen Saisonniederlage beim 3:4 aus der Vorwoche am Altendiezer Lahnblick wollte sich die SG Nievern/Fachbach nicht noch einmal in die Suppe spucken lassen. Entsprechend legte der der seit einigen Wochen feststehende A-Liga-Meister los.

Beim frühen 1:0 hatte der VfL Altendiez Nieverns aufgerückten Innenverteidiger Nicholas Liefke nach einem weiten Einwurf von Timo Hoffmeyer nicht auf dem Zettel (8.). Des weiteren verpassten Hoffmeyer selbst nach Maximilian Schupps Vorarbeit (3.) und Jonas Simek (14.) gegen den aufmerksamen VfL-Keeper Fabian Kraus eine höhere Ausbeute. „In der ersten Halbzeit müssen wir 3:0 führen, aber der Gegner war auch unheimlich effektiv“, lagen eigener Anspruch und Lob an den Gegner bei Nieverns Trainer Murat Saricicek nicht weit auseinander.

Der Altendiezer Routinier Arnold Stoll hatte die erste gefährliche Aktion überhaupt auf Kopfballverlängerung Paul Merks perfekt zum 1:1 abgeschlossen. Überhaupt schien bei wechselhaftem Verlauf der Matchplan des A-Liga-Dritten aufzugehen. Zwar zeigte der Bezirksliga-Aufsteiger aus Nievern die reifere Spielanlage, die Altendiezer ihrerseits schufen aber aus defensiver Grundhaltung den nötigen Spielraum, um bei Kontern Nadelstiche zu setzen.

Der Altendiezer Schlussmann Kraus zeigte sich bei Hoffmeyers Fernschuss (23.) und im Duell gegen René Lauterbach (37.) auf der Höhe. Beim Gegner verfehlte Paul Merk nur knapp das Tor (28.), und SG-Keeper Tobias Zaun musste beim Kopfball von Yannick Altmann (33.) nachfassen. Stolls zweiter Streich mit einem trockenen Linksschuss ins lange Eck sorgte zwischenzeitlich für die Wende (40.). Nievern beklagte nach der Pause einige fahrige Aktionen im Aufbau, die im Rückraum zu einigen Lücken führten. Tobias Zaun verkürzte gegen Paul Merk auf Vorarbeit von Nicolas Hartmanns (50.) geschickt den Winkel, ehe erneut Merk den besser postierten Nebenmann übersah (55.).

„Hier müssen wir das 3:1 machen“, sah der Altendiezer Trainer Bernd Moos den Knackpunkt für den späteren Spielausgang. „Altendiez hätte höher führen können“, bestätigte SG-Coach Saricicek die kritischen Minuten. Seine Elf hatte nun sichtlich den Faden verloren, raffte sich aber Mitte der zweiten Halbzeit noch einmal auf und bündelte die letzten Kräfte.

Während die Einwechslungen beim VfL nicht mehr die erhoffte Stabilität brachten, nahmen die Grün-Weißen das Heft in die Hand und gewannen nun auch die meisten Zweikämpfe. Auch der Positionswechsel zwischen Nicholas Liefke und Steffen Schmidt sollte sich noch als kluger Schachzug erweisen. Der akrobatische Fallrückzieher ihres Kapitäns Jonas Simek zum 2:2 (75.) war gleichzeitig das Nieverner Signal, die Partie noch in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Niklas Sauer (83.) und Timo Hoffmeyer (89.) machten es dabei unnötig spannend. Danach drang Nicholas Liefke entschlossen in den Strafraum ein und drosch den Ball zum erlösenden 3:2 unter die Latte (90.+3).

„Wir waren lange auf Augenhöhe, und insgesamt war der Nieverner Sieg glücklich“, hatte der Altendiezer Trainer Moos mit seiner Elf dem Pokalsieger alles abverlangt und kann mit seinem ersten Jahr am Lahnblick sehr zufrieden sein.

„Altendiez hat sehr dazu beigetragen, dass wir ein hochklassiges Pokalfinale gesehen haben. Am Ende hatten wir mehr Power – und das werden wir jetzt genießen“, muss auf der Gegenseite Murat Saricicek das Nieverner Fußballmärchen der Saison 2017/2018 in den kommenden Tagen erst einmal verarbeiten.

Von unserem Mitarbeiter Rolf Schulze