Bad Ems – Viele Millionen Kreuzchen können Rheinland-Pfälzer bei den Kommunalwahlen an diesem Sonntag (25. Mai) machen. Rund 3,2 Millionen Wahlberechtigte dürfen circa 35 700 Sitze in kommunalen Gremien vergeben. Darum bewerben sich etwa 78 200 Kandidaten, wie Landeswahlleiter Jörg Berres in Bad Ems mitteilte.
Wichtige Themen im Wahlkampf vor Ort sind etwa die teils desaströse Finanzlage der Dörfer und Städte, die umstrittene Gebietsreform und die wachsende Zahl von Windrädern. Obwohl auf Landesebene die SPD seit 1991 regiert, gilt Rheinland-Pfalz als strukturell konservativ.
So wurde die CDU bei den Stadtratswahlen der kreisfreien Städte und den Kreistagswahlen vor fünf Jahren mit 37,7 Prozent der Stimmen wieder stärkste Kraft. Danach kamen die SPD mit 29,5 Prozent, die FDP mit 9,0 Prozent und die Grünen mit 8,1 Prozent. Bei den neuen Abstimmungen an diesem Sonntag dürften die Parteien auch schon die Landtagswahl 2016 im Blick haben.
Rheinland-Pfalz hat eine besonders kleinteilige kommunale Struktur. Am Wahlsonntag geht es um 24 Kreistage, 12 Stadträte kreisfreier Städte, 30 Räte verbandsfreier Gemeinden, 149 Verbandsgemeinderäte, rund 2260 Ortsgemeinderäte und 380 Ortsbeiräte. Außerdem werden alle etwa 2260 ehrenamtliche Ortsbürgermeister sowie 453 ehrenamtliche Ortsvorsteher neu gewählt, beispielsweise in den Stadtteilen der kreisfreien Städte. In der Pfalz steht die Bezirkstagswahl an. Parallel zu den Kommunalwahlen wird ein neues EU-Parlament gekürt.
Gewählt werden am Sonntag darüber hinaus zwei Landräte. Im Kreis Altenkirchen im Westerwald tritt als einziger Kandidat Amtsinhaber Michael Lieber von der CDU an. Im Rhein-Lahn-Kreis kämpfen drei Kandidaten um die Nachfolge von Günter Kern (SPD), der zum Innenstaatssekretär aufgestiegen ist. Für die Sozialdemokraten tritt der Landtagsabgeordnete Frank Puchtler an. Die CDU schickt Günter Groß ins Rennen. Kandidat der Linken ist Michael Pekka Maaß.
In Bad Kreuznach wird zudem der Oberbürgermeister gewählt. Neben Amtsinhaberin Heike Kaster-Meurer (SPD) treten Silke Dierks (CDU), Wolfgang Kleudgen (Linke), Karl-Heinz Delaveaux (FWG Bad Kreuznach) sowie Rainer Wink (parteilos) an.