Wahlkreis 198, Ahrweiler
Kommentar von Uli Adams zur Bundestagswahl: Die Katastrophe spielt bei der Wahl keine Rolle

Wie wirkt sich eine Flutkatastrophe wie die an der Ahr auf das Wahlverhalten der Bürger aus? Überhaupt nicht, könnte man schlussfolgern! Die Bürger an Rhein, Ahr und in der Eifel haben sich dem bundesweiten Trend zu Rot und Grün angepasst.

Das dürfte, was die Zugewinne angeht, vor allem Bündnis 90/Die Grünen enttäuschen. Da hat man schon eine Katastrophe biblischen Ausmaßes „vor der Haustür“, und alle Experten bringen sie mit dem Klimawandel in Verbindung, aber für einen radikalen Kurswechsel beim Wahlverhalten reicht das im Kreis Ahrweiler noch immer nicht.

Die Erkenntnis, dass die Klimadebatte nicht alles ist beim Urnengang, wie das Ergebnis vom Sonntag zeigt, hätte eigentlich der CDU im Kreis Ahrweiler zum Vorteil reichen können. Doch die Christdemokraten kriegen die nächste Klatsche nach 2017 (-8,2 Prozent). Bis zu 13,3 Prozent (VG Adenau) müssen sie diesmal an Verlusten verkraften. Das jetzt alles einem schwachen Kanzlerkandidaten Armin Laschet oder einem CDU-Landrat Jürgen Pföhler und seiner Rolle in der Flutkatastrophe in die Schuhe zu schieben, sollte den CDU-Spitzenkräften mit dem Kreisvorsitzenden Horst Gies nicht reichen. Aber Selbstkritik gehört nicht zu den Stärken der CDU im Kreis.

Und was kann sich nun der Wahlsieger, die SPD, für den Erfolg kaufen? Nichts! Die stärkste Kraft bei Bundestagswahlen im Kreis zu sein, dafür gibt es nur einen Wanderpokal. Der zählbare Erfolg, das Direktmandat im Bundestag, hat mit Ach und Krach Mechthild Heil für die CDU verteidigt. Diesmal noch!

E-Mail: uli.adams@rhein-zeitung.net