Rheinland-Pfalz Kommentare
Kommentar: Licht überdreht Skandalschraube

Dietmar Brück kommentiert.

Jens Weber

Keine Frage: Die CDU hat am Nürburgring eine durchweg solide Oppositionsarbeit gemacht. Unter CDU-Chefin Julia Klöckner kamen mehr Zug und Struktur in die oppositionellen Angriffe. Und ein Teil dieses politischen Erfolgs geht mit dem Abgeordneten Alexander Licht nach Hause, der ein so sympathischer wie unermüdlicher Arbeiter, Telefonierer und Netzwerker ist - vor allem an der Rennstrecke. Sein jüngster Auftritt im Landtag indes hat der CDU eher geschadet. 

Dietmar Brück zur Debatte über den Nürburgring

Licht präsentierte ein wildes Konglomerat an Verschwörungstheorien, bei denen es zuweilen schwer war, einen roten Faden zu erkennen.

Das Land habe eine Stiftung nie gewollt (was nicht stimmt). Ex-Ring-Eigentümer Robertino Wild sei der Vertrag aufdiktiert worden (was dieser nur in Bezug auf die Treuhänderstruktur meinte). Die Staatskanzlei habe einem Oligarchen bewusst die Hintertür geöffnet (was zu beweisen wäre). Die SPD habe gute Drähte zu den russischen Eigentümern (wobei die der CDU verschwiegen werden).

Licht hat die Skandalschraube hier deutlich überdreht. Dennoch ist auch wahr: Die Staatskanzlei hat nicht gerade den Transparenzpreis beim Verkauf des Rings gewonnen. Wer sich mit wem traf, hätte sie früher und von sich aus sagen können. Alles andere weckt Misstrauen. Und davon gibt es in der Ring-Debatte mehr als genug.