Kommentar: Koalitionsfrage – Die Grünen kultivieren die Doppelbotschaft
Dietmar Brück kommentiert.
Jens Weber
Würde das einen Partner beruhigen? "Wir bleiben auf jeden Fall zusammen, meine Liebste, weil wir so wunderbar miteinander harmonieren." Dann käme die kleine, aber feine Einschränkung: "Es sei denn, äußere Umstände zwingen mich, nach einer Alternative zu dir Ausschau zu halten." Im richtigen Leben würde ein solches Geschwurbel postwendend zu einer handfesten Beziehungskrise führen. Im rheinland-pfälzischen Vorwahlkampf nennt man das Koalitionsaussage.
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Man öffnet möglichst unauffällig ein Hintertürchen und beschwört ansonsten lautstark und pressewirksam die ewige Treue zu seinem Koalitionspartner. Nichts anderes haben die rheinland-pfälzischen Grünen auf ihrem Parteitag in Lahnstein getan. Eine gewisse Paradoxie ist längst Teil des politischen Systems.