Von unserem Redakteur Tim Kosmetschke
Koblenz – Der Titel klingt provokativ: „Kulturschock“. Der Untertitel klingt selbstbewusst: „Das Festival der Koblenzer Kreativen“. Zum zweiten Mal ruft die Musikerinitiative „Music Live“ hiesige Bands für ein Kneipenfestival zusammen, das sich gegen den allgemeinen Trend zur Covermucke stellt: Beim „Kulturschock“ am Freitag, 3. Dezember, gibt es handgemachte und selbst komponierte Musik an acht Stationen.
„Die Koblenzer Musikszene ist so vielfältig und hat eine gute Qualität. Mit dem Festival wollen wir jungen und bereits etablierten Bands ein attraktives Podium bieten“, sagt Horst Gottlob von „Music Live“. Bei ihm und bei Volker Cornet laufen die Fäden zusammen – im Büro der Initiative über der Shell-Tankstelle am Moselring. „Music Live“ versteht sich als „Kommunikationszentrum für Musiker und Akteure im Umfeld der regionalen Musikszene“ und betreibt dazu das Rockmobil als Teil der städtischen Jugendarbeit.
Den ersten „Kulturschock“ verpassten die „Hintergrund-Kümmerer“ für alle Rocker, Popper, Hip-Hopper, Blueser und Jazzer der Stadt im vergangenen Jahr – damals feierte „Music Live“ sein 25-jähriges Bestehen. Damals kam das Programm prima an, der Erfolg bestärkte die Festivalmacher darin, eine Fortsetzung zu organisieren. Und das Festival ist nun noch einmal gewachsen: Aus sieben Kneipen sind acht geworden, und auch die Zahl der beteiligten Bands und Solokünstler ist gestiegen.
Auch diesmal haben die Veranstalter das Programm nach Genres aufgeteilt. Das Spektrum reicht von Singer-/Songwriter-Kunst in der Kleinen Freiheit über Schwermetal im Spökes bis zu großformatigem Indie- und Glam-Rock im Dreams. Dort erleben die Besucher gleich zwei Preisträger des „Rockbuster“-Wettbewerbs: die aktuellen Gewinner von Kolor sowie die Sieger des Jahres 2006 My Baby Wants To Eat Your Pussy. Als besonderer Ort ist auch das Mittelrhein-Museum am Florinsmarkt dabei. Dort gibt es Ambient- und Neo-Folk-Klänge mit Chorea Minor und Hekate.
Der Erlös geht an die Lotto-Stiftung, die die rheinland-pfälzischen Frauenhäuser unterstützt.