„In den letzten zehn Minuten wurden Festhalten, Stoßen und Schrittfehler überhaupt nicht mehr gepfiffen“, sagte Klute und dachte vor allem auch an die allerletzte Szene des Spiels, als TVBE-Kreisläufer Sven Boinski „regelwidrig gestoppt“ worden war. Alles wartete auf den eigentlich fälligen Pfiff und die Strafwurf-Entscheidung, was zum Entsetzen der Gäste aus der Kurstadt jedoch ausblieb – so reichte es trotz merklicher Steigerung gegenüber den Vorwochen „nur“ zum Unentschieden, der angepeilte zweite Punkt war futsch.
„Ein glasklarer Siebenmeter“, ärgerte sich Klute, dass sich die beiden Referees auch in dieser Szene nicht durchringen konnten und dieses klare Foul ungeahndet blieb.
Die Silberauer hatten sich nach drei vorangegangenen Niederlagen, die den Abschied aus dem Kreis der Titelkandidaten bedeuteten, viel vorgenommen und wollten den Spieß unbedingt umdrehen, um nicht frühzeitig im Niemandsland der Tabelle zu versinken. „Wir haben ein hohes Tempo vorgelegt und waren in der Abwehr sehr aufmerksam. Daran hatten wir zuletzt im Training besonders gearbeitet“, war Klute froh, dass das intensive Üben gleich sichtbare Früchte trug. Nach dem 3:3 (5.) erspielte sich der TVBE über 3:7 (13.) und 6:9 (17.) einen kleinen Vorsprung, der beim 10:10 (22.) aber schon wieder aufgebraucht war. Die Personaldecke bei den Schwarz-Weißen, bei denen Keeper Thorsten Schaust herausragte, war nach dem kurzfristigen Ausfall Niklas Waldgenbachs, der nach der Rückkehr aus dem Skiurlaub über Erkältungssymptome klagte und vorsichtshalber dem Geschehen fern blieb, sehr dünn. So musste die Stamm-Sechs quasi durchbrummen, was sich in der „Crunch-Time“ dann negativ bemerkbar machte.
„Die Kraft ließ bei unseren Jungs nach, es schlichen sich folglich leichte Fehler ein“, musste Klute zusehen, wie letztlich auch die Frische fehlte, um die womöglich entscheidenden Impulse zu setzen und die maximale Ausbeute an Punkten vom Mittelrhein mit an die untere Lahn zu nehmen. Als dann der erwartete Pfiff ausgeblieben war, mussten sich die Bad Emser tatsächlich mit einem Zähler zufrieden geben...Stefan Nink