Unser Landeskorrespondent Dietmar Brück sieht das Parlament nicht als den richtigen Ort an, um über die Vergangenheit der Grünen und ihre frühere Haltung zur Pädophilie zu debattieren. Die Empörung von SPD und Grünen hält er aber ebenfalls für unangemessen.
Von unserem Redakteur Dietmar Brück
Auch die Grünen, die die moralische Messlatte besonders weit oben platzieren, müssen sich ihrer Vergangenheit stellen. Der Einfluss mancher Pädophilen in den 80er-Jahren ist aufzuklären. Dennoch hat dieses Thema nichts, aber auch gar nichts im Landtag verloren.
Es gibt keine einschlägigen Fälle in Rheinland-Pfalz. Im Gegenteil: Aufklärung von der rot-grünen Regierung zu verlangen, suggeriert, dass in Rheinland-Pfalz Handlungsbedarf besteht. Ein solcher Ansatz ist tendenziell diffamierend, politisch wirkungslos und ein übler Vorgeschmack auf das, was der Landespolitik mit Blick auf die Bundestagswahl droht.
Freilich: Auch die Empörung von SPD und Grünen war ein wenig dick aufgetragen. Das rot-grüne Lager debattiert durchaus gern über Bundespolitik, um von eigenen Fehlern abzulenken. Dennoch hat die CDU mit der überflüssigen Pädophilie-Debatte eher sich selbst als den politischen Gegner beschädigt.