Regionalsport Süd - Klasse 10 - Sonstiger Sport
Kastellaun hadert mit dem 25:25 mehr als Irmenach

Die Nummer 11 war Programm: Irmenachs beste Torschützin Dunja Jost traf beim 25:25 im Derby in Simmern elfmal für ihre gelb-schwarzen Farben. Hier stellt sich ihr Yvonne De Vries in den Weg, beobachtet von der Kastellauner Bank um Trainer Laszlo Gilanyi. Foto: B&P Schmitt

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Handball – Als die Schlusssirene im Rheinlandligaderby zwischen der HSG Kastellaun/Simmern und der HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch ertönte, wussten weder Handballerinnen noch Fans, ob sie sich über das 25:25 (12:10) freuen oder ob sie enttäuscht sein sollten. Und irgendwie hatten beide Teams guten Grund für diese Unentschlossenheit. Kastellaun, weil es über weite Strecken der Partie teilweise deutlich in Führung gelegen hatte, Irmenach, weil es 15 Sekunden vor dem Ende noch die Großchance hatte, um mit der ersten eigenen Führung auch den Sieg zu holen, doch Jenny Wiesel vergab aus aussichtsreicher Position.

Das wäre dann allerdings auch des Guten zuviel gewesen. Immerhin hatten die Gastgeberinnen vor angemessener Kulisse aufopferungsvoll gekämpft und dem vermeintlichen Favoriten aus Irmenach mehr als Paroli geboten. Von Beginn an ließ Trainer Laszlo Gilanyi die erfolgreichste Gästeschützin Dunja Jost in Manndeckung nehmen. Ob dieser taktische Schachzug am Ende allerdings tatsächlich aufgegangen ist, bleibt offen. Immerhin traf Jost trotz persönlicher Bewachung elfmal. „Hätten wir 6:0 gedeckt, hätte Irmenach seine eingespielten Züge aufziehen können“, hielt Gilanyi dagegen. So allerdings entstanden immer wieder Lücken in seiner Defensive, die Irmenach auch einige einfache Tore ermöglichte.

Doch auch die Kastellauner Offensive präsentierte sich treffsicher: Die Gastgeber machten das Spiel bewusst langsamer, spielten die Angriffe lange und konzentriert aus und erarbeiteten sich auf diese Weise eine zwischenzeitliche komfortable Fünf-Tore-Führung.

Noch 17 Minuten vor dem Ende stand es 22:17 aus Sicht der Gilanyi-Mannschaft. Dann stellte Gäste-Trainer Burkhard Praeder sein System um, nahm die Kreisläuferin aus dem Spiel und hatte Erfolg. Irmenach kam Tor um Tor näher, Dunja Jost konnte sich immer wieder aus ihrer Deckung stehlen und so stand es eine Minute vor dem Ende plötzlich 25:25. „Die Manndeckung war natürlich kraftraubend, das hat man zum Schluss hin schon gemerkt“, meinte Gilanyi. Dessen Team hatte bei Ballbesitz allerdings noch die Chance auf eine erneute Führung, schlampte allerdings im Angriff und musste so sogar noch zittern. „Das wäre schon ein glücklicher Sieg gewesen“, sagte Burkhard Praeder. Der hatte die Favoritenrolle nie annehmen wollen und hatte damit recht gehabt. „Lokalderbys sind eben immer was Besonderes.“

Und auch die Spielerinnen konnten sich am Ende eines guten, emotionsgeladenen und spannenden Derbys mit der Punkteteilung arrangieren, auch wenn die Kastellaunerinnen mehr haderten als die Gäste. Gilanyi: „Irmenach will am Ende Tabellendritter werden, da ist ein Punkt für uns doch in Ordnung.“ Sina Ternis