Karbach. Nachbarschaftsduell in der Fußball-Oberliga – zumindest, was die Tabellenkonstellation betrifft: Der Tabellensechste FC Karbach (13 Punkte) gastiert am heutigen Samstag (15 Uhr) beim Siebten FC Arminia Ludwigshafen (12 Zähler).
Im Ludwigshafener Stadtteil Rheingönheim ist die Arminia beheimatet. Seit 2011 spielen die Ludwigshafener in der Oberliga. Ihr bekanntester ehemaliger Spieler ist der vor kurzem verstorbene Kult-Kicker Walter Frosch, der seine größte Zeit Mitte der 1970er-Jahre in Kaiserslautern und St. Pauli hatte. Heute müssen die Gegner vor allem auf Ex-Idar-Obersteiner Nico Pantano und den Japaner Kazuaki Nishinaka Acht geben. „Die linke offensive Seite von Arminia ist richtig stark“, weiß auch Karbachs Trainer Torsten Schmidt: „Insgesamt ist der Ansatz der Arminia. auf Ballbesitz zu gehen und die Situationen spielerisch zu lösen.“ Die jüngsten Ergebnisse decken sich übrigens mit denen der Karbacher: In Koblenz verlor die Arminia genau wie der FCK, gegen Salmrohr und gegen Neunkirchen fuhr Ludwigshafen analog zu Karbach Siege ein.
Der 2:1-Heimsieg des FC vor sechs Tagen gegen Pfeddersheim ging mit einem Systemwechsel umher. In der Pause stellte Schmidt vom 3-4-3 auf ein 4-2-3-1 um. „Das war ein deutlicher Gewinn für die Offensive“, sagt Schmidt: „Wir werden sehen, ob wir auch in Ludwigshafen so mutig sind, und dieses System von Anfang an spielen.“ Bei der Wende gegen Pfeddersheim bildeten Mathias Fischer, Julian Hohns, David Eberhardt und Tim Puttkammer die Viererkette, die zwei „Sechser“ waren Maximilian Junk und Johannes Göderz, über Außen kamen Christian Luitz und Oscar Feilberg, und vorne unterstützte Dominik Kunz Torjäger Enrico Köppen. Ob 4-2-3-1 oder 3-4-3, Schmidt wird wohl wieder auf Thomas Klasen links offensiv setzen, der in der vergangenen drei Spielen nicht von Beginn auf dem Platz stand.
Die Reise nach Ludwigshafen werden Nenad Lazarevic (privat verhindert), Philipp Flaßhaar (Fortbildung), Sebastian Platten (Zerrung), Tobias Rauch (Hüftverletzung) und Valentino Musa (berufliche Gründe) nicht antreten. Im Kader steht dagegen Kapitän Marco Gietzen – und das ist eine Überraschung: Erst am Dienstag kam der ehemalige Regionalliga-Kicker von Fortuna Köln von einem halbjährigen Aufenthalt aus Bali zurück. Nach einer Willkommensparty im Mannschaftskreis hat Gietzen zweimal die Woche trainiert und ist als Joker in Ludwigshafen schon eine Option. „Das Fußballspielen hat Marco nicht verlernt“, sagt Coach Schmidt: „Der Rest wird dauern, bis er auf dem körperlichen Stand der anderen Jungs ist. Durch die Zeit in Bali ist er sicherlich gereift, das war eine tolle Erfahrung für ihn, aber er hat auch direkt gesagt, dass die Sehnsucht nach einem halben Jahr weg von der Heimat groß war – auch die nach dem FC Karbach.“ Für Gietzen könnte es schwer werden, schnell in die Stammelf zurückzukehren, denn im zentralen Mittelfeld (Junk und Göderz), links defensiv (Fischer) und links offensiv (Klasen) ist die Konkurrenz groß. „Wir werden schon eine Position für ihn finden, wir sind jetzt erst mal froh, dass unser Kapitän wieder an Bord ist“, sagt Schmidt.
Bleibt noch eine Frage: Wer schießt die Elfmeter beim FC Karbach? Gegen Pfeddersheim verschossen innerhalb von zwei Minuten Köppen und Klasen. Wer als nächstes schießt, wollte Schmidt noch nicht verraten. Als aussichtsreicher Elfmeterschütze gilt aber Junk. Michael Bongard