Fußball-Rheinlandpokal SVO schlägt Rheinlandligist Mülheim-Kärlich 3:1 - Späte Tore von Reiner und Bittner
Joker schießen SV Oberwesel ins Achtelfinale
SVO

Oberwesel. Für Siege gibt es keinen Ersatz. Diese Weisheit, von Trainern aller Ligen gern bemüht, traf auch auf Fußball-Bezirksligist SV Oberwesel zu, der durch ein 3:1 (0:0) über Rheinlandligist SG Mülheim-Kärlich das Achtelfinale im Rheinlandpokal erreichte. „Ein großartiger Erfolg für den Verein“, freute sich Trainer Peter Ritter.

Denn sehr gelegen war der Termin dem SVO nicht gekommen. Mehrere „englische Wochen“ in der Liga waren und sind demnächst noch zu bewältigen. „Und unser Kader ist nicht so groß wie etwa der von Kirchberg oder Metternich“, erklärte Ritter.

So beförderte er Lukas Stüber, gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt, direkt in die Startformation – auch um Benjamin Reiner wegen anhaltender Knieprobleme eine Pause zu gönnen. Ebenfalls neu im Team waren Keeper Marlo Kaiser, der einige Male gefordert war, aber vor wenig Probleme gestellt wurde, und Pietro Putignano, der die linke offensive Außenbahn bearbeitete. Gegner Mülheim-Kärlich hatte immerhin auf fünf Positionen gegenüber dem vorangegangenen Meisterschaftsspiel umgestellt. Stammkräfte wie die Ex-Karbacher Patrick Birkner und Sebastian Mintgen nahmen zunächst auf der Bank Platz, sollten aber noch gebraucht werden.

Überschaubar war die Kulisse mit 80 Zuschauern im Rhinelanderstadion – kein Vergleich mit dem Pokalspiel gegen TuS Koblenz (0:1) vor Jahresfrist, wie Ritter anmerkte. Zudem kostete gewiss auch das Derby zwischen Karbach und Emmelshausen einige Zuschauer. „Wir haben von Anfang an wenig zugelassen“, bilanzierte Ritter hinterher. „Wir wussten, dass der Gegner uns fußballerisch überlegen sein würde und haben uns vorgenommen, bei Kontern hellwach zu sein.“

Eine ähnliche Strategie hatte bereits seinerzeit gegen den damaligen Regionalligisten TuS lange Zeit gut geklappt. „Zur Pause hatte ich so ein Gefühl, dass es heute gut gehen würde“, so Ritter, der sich nach etwas mehr als einer Stunde bestätigt fühlen durfte: Erst landete ein langer Ball bei Lukas Stüber, der dann die gegnerischen Innenverteidiger wie Schuljungen stehen ließ und auch SG-Keeper Moritz Weißenborn, in der Liga nur Ersatz, zum 1:0 verlud (63.).

Nun machten die Gäste ernst: Der eingewechselte Sebastian Mintgen, vor vier Wochen erst vom Oberweseler Erzrivalen SG Niederburg zurück nach Mülheim-Kärlich per Amateurvertrag gewechselt, behauptete das Spielgerät mit resolutem Körpereinsatz und legte für Daniel Aretz ab – der Ausgleich (68.).

Mit der Einwechslung seines spielenden Co-Trainers Reiners zog Ritter dann die Trumpfkarte: Erst verwertete der Joker ein Zuspiel von Michael Hohl zur erneuten Führung (82.), ehe er bei einem weiteren Konter querlegte für den ebenfalls eingewechselten Christoph Bittner (89.). „Der Sieg wird uns Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben geben“, blickte Ritter der nächsten „englischen Woche“ zuversichtlicher entgegen. Am Sonntag geht es nach Liebshausen, ehe am Mittwoch Rübenach nach Oberwesel kommt. Ritters Gegenüber Michael Maur hatte es derweil ordentlich die Stimmung verhagelt – die Niederlage war wenige Tage vor dem Rheinlandligaspiel gegen den TuS Mayen am Freitagabend nicht eingeplant.

Von unserem Mitarbeiter Matthias Schlenger