In der zweiten Minute der Nachspielzeit flankte Idris Lataev hoch und weit in den Strafraum der Gäste und sorgte damit für mächtig Unruhe und Chaos in der TSC-Hintermannschaft. Jannis Staudt behielt Übersicht und Ruhe und stocherte das Leder über die Linie. Der Youngster darf eigentlich noch bei den A-Junioren ran, wurde aber in der 83. Minute im Landesliga-Team eingewechselt und dankte es seinem Trainer Sascha Schnell mit dem viel umjubelten Ausgleich.
Die erste Hälfte war ereignisarm verlaufen. Nur zwei Torschüsse wurden auf beiden Seiten notiert. Das lag vor allem an den aufmerksamen, kompakt stehenden Abwehrreihen. Die Zweibrückener versuchten es oftmals mit langen Bällen, die waren aber eine Beute der Baumholderer Innenverteidiger Enrico Willrich und Oliver Simon. Auffällig bei den Gastgebern war die linke Seite. Der ausgezeichnete René Wenz zirkelte mit seinem starken linken Fuß immer wieder Bälle in den Lauf von Fabian Lauder oder adressierte seine Zuckerpässe direkt an die Stürmer. In der 27. Minute nahm Robin Sooß einen solchen Wenz-Pass auf und knallte das Leder aus 18 Metern an die Latte. Durch die starke Tagesform von Wenz war das Spiel der Baumholderer aber zu linkslastig. Acht von zehn Angriffen gingen über diese Seite.
Weiteres Manko der Gastgeber: Sie schoben nicht konsequent nach. Oft blieben drei, vier Verteidiger in Ballbesitz ganz hinten und bewachten lediglich einen Zweibrückener Akteur. Dadurch fehlte den Baumholderern die Durchschlagskraft. Sooß und sein Sturmpartner Danny Lutz hingen zu sehr in der Luft. Lutz probierte es kurz vor dem Wechsel deshalb auch aus der Distanz, verfehlte aber das Tor knapp. Dank ihrer defensiven Ausrichtung ließen die Baumholderer in Hälfte eins aber auch wenig bis nichts zu. Ein Schuss von Mentor Shabani nach einer abgewehrten Ecke (23.) war die einzige nennenswerte Aktion vor dem Seitenwechsel.
Das sollte sich im zweiten Durchgang ändern. Der TSC brachte in René Müller und Burak Bilaloglu frische Kräfte, die mächtig wirbelten. Zudem hatten sich die Gäste besser auf den VfR eingestellt, nahmen vor allem Lauder konsequent aus dem Spiel. Die Führung des TSC kam deshalb nicht überraschend. In der 65. Minute klärte Willrich mit dem Kopf zu kurz, zudem griffen Dominic Schübelin und Lukas Decker nicht beherzt genug ein. So hatte Müller freie Schussbahn und schlenzte das Leder in die Maschen. Torwart Julian Staudt hielt die Baumholderer in Minute 73 in der Partie, als er in einer Eins-gegen-Eins-Situation glänzend klärte. In der letzten Viertelstunde entwickelte sich dann ein offener Schlagabtausch mit vielen Räumen auf beiden Seiten. Die Baumholderer gingen bewusst das Risiko ein, den Abwehrriegel zu lösen, warfen alles nach vorne und wurden mit einem Dusel-Tor in der letzten Minute belohnt.
VfR Baumholder: Ju. Staudt – Schübelin, Simon, Willrich (83. Ja. Staudt), Wenz – Becker, Schmitt, Kinder, Lauder (64. Lataev) – Lutz – Sooß.