Mainz – 32 Nationen spielen bei der Fußballweltmeisterschaft mit. Dass diese sich nicht nur geografisch, sondern auch kulturell und kulinarisch unterscheiden, steht außer Frage. Diesmal bei unserer „Kulinarischen WM“: Japan.
Was würde man in den verschiedenen Teilnehmerländern mit Freunden oder Familie beim gemeinsamen Fußballschauen essen? Dem geht die Mainzer Rhein-Zeitung in den nächsten Wochen auf den Grund und stellt Gerichte aus WM-Ländern vor, die Sie nachkochen können.
Zhao Yi lebt seit 2001 in Deutschland. Sie ist Geschäftsführerin des Sushirestaurant Tokyo in der Großen
Bleiche. Dabei ist sie gar keine Japanerin, sondern gebürtig aus China. „Ich wollte schon immer ein Restaurant eröffnen“, erzählt die Asiatin. „Ich
dachte, dann braucht man nicht mehr essen zu gehen.“
Der Schritt zum Sushirestaurant war dann ganz logisch:
„Ich liebe Sushi.“ Das A und O eines guten Sushis, erklärt die 33-Jährige, sind frische Zutaten.
Der Sushireis muss mehrmals täglich frisch gekocht werden und der Fisch auch jeden Tag frisch angeliefert werden. „Sushi vom Vortag ist nicht nur sehr ungesund, sondern
auch absolut nicht lecker“, erläutert die Chinesin.
Auch darf es kein gewöhnlicher Reis, sondern spezieller
Sushireis mit Essig und Zucker sein.
Genau wie der japanische Koch des Restaurants, Wang
Jion, ist Yi auch kein Freund von Sushimaschinen. „Viele
Restaurants machen ihr Sushi nicht mehr mit der Hand, sondern mit Maschinen. Gutes Sushi muss handgemacht
sein.“ Der Koch hält vor der Zubereitung die Hände unter
kaltes Wasser und formt dann das Sushi. Das Geheimnis ist,
dass die Hand dem Sushi die richtige Temperatur gibt.
Täglich veranstaltet das Tokyo ein All-you-can-eat.
„Besonders beliebt ist dabei neben unserem Sushi auch der
Nachtisch, den wir auch immer frisch selbst herstellen“, erzählt die Restaurantbesitzerin.
Genau wie sich Yi bei dem Essen nicht auf ihr Heimatland
China festlegt, ist sie auch beim Jubeln bei der Fußballweltmeisterschaft nicht spezialisiert.
Sie freut sich, dass die Japaner so weit gekommen
sind und drückt ihnen heute die Daumen. „Vielleicht bekommt Japan sogar den Titel“, meint die 33-Jährige. (gac)
Das Rezept:
Zutaten (für ca. 20 Nigiri Sushi): 200g japanischer Klebreis, 1 1/2 EL Reisessig, 1/2 EL Zucker, 1/2 TL Salz, Wasabipaste, ca. 100g roher Fisch (Klassiker: Lachs- oder Thunfischstreifen, Garnelen)
Sushireis: Wichtig ist es, den Reis zunächst zu waschen. Den Reis in einen Topf mit Wasser geben, wobei das Wasser noch circa einen halben Zentimeter über dem Reis stehen sollte. Im zugedeckten Topf Wasser und Reis zum Kochen bringen. Anschließend bei schwacher Hitze 15 Minuten lang köcheln lassen. Danach den Topf vom Herd nehmen und den Reis weitere fünf Minuten quellen lassen. Der Deckel sollte die ganze Zeit auf dem Topf bleiben. In der Zwischenzeit den Essig mit dem Salz und Zucker verrühren. Nach dem Quellen das Esseiggemisch unter den Reis ziehen und diesen auf Zimmertemparatur abkühlen lassen. Zum Formen der Nigiri Sushi die Handinnenflächen mit Essigwasser benetzen. Pro Nigiri Sushi müssen 2 EL Reis zu einem länglichen Klößchen geformt werden. Die Oberfläche ein wenig platt drücken und mit etwas Wasabipaste einreiben. Der zuvor in Streifen geschnittene Fisch wird nun darauf gelegt und angedrückt.