Niederfell/Vallnord
Irina Kalentieva rast zu WM-Silber

Sauber kommt keine(r) ins Ziel: Irina Kalentieva, die Russin aus Oberfell, kämpfte sich bei der Cross-Country-Weltmeisterschaft in Andorra auf dem Mountainbike zur Silbermedaille durch. Foto: dpa

dpa

Niederfell/Vallnord. Mountainbikerin Irina Kalentieva hat bei der Weltmeisterschaft in Andorra die Silbermedaille gewonnen. Damit wiederholte die Russin, die in Niederfell an der Mosel wohnt, ihre Platzierung aus dem Vorjahr und stellte zugleich einen Rekord auf: Keine andere Mountainbikerin hat in der Cross-Country-Disziplin mehr WM-Medaillen gesammelt als die 37 Jahre alte Kalentieva.

Niederfell/Vallnord. Mountainbikerin Irina Kalentieva hat bei der Weltmeisterschaft in Andorra die Silbermedaille gewonnen. Damit wiederholte die Russin, die in Niederfell an der Mosel wohnt, ihre Platzierung aus dem Vorjahr und stellte zugleich einen Rekord auf: Keine andere Mountainbikerin hat in der Cross-Country-Disziplin mehr WM-Medaillen gesammelt als die 37 Jahre alte Kalentieva.

Nur Pauline Ferrand Prevot war auf dem Kurs in 1900 Meter Höhe schneller als Kalentieva. Welche Klasse die Französin hat, zeigt wiederum der Rekord, den sie mit dem Titelgewinn aufstellte. Die Rennfahrerin holte den dritten WM-Sieg in drei unterschiedlichen Radsportdisziplinen innerhalb eines Jahres.

Die großen Herausforderungen des Titelrennens in Andorra waren die extreme Höhenlage, der durch tagelange Regenfälle extrem rutschige Kurs und die ungewohnt lange Renndauer von knapp zwei Stunden. Kalentievas Plan, unter den schweren Bedingungen nicht zu früh an die Leistungsgrenze zu gehen, ging perfekt auf. Dabei schien sie in der zweiten von sechs Runden bereits chancenlos und hatte an Position acht 1:14 Minuten Rückstand auf Platz zwei.

Während die meisten schneller gestarteten Konkurrentinnen der Höhenluft nach und nach Tribut zollen mussten, blies die Russin ab Rund drei zur Aufholjagd. Nach und nach überholte sie namhafte Athletinnen wie Gunn-Rita Dahle-Flesjaa, Maja Wloszczowska, Yana Belomoina sowie Titelverteidigerin Catherine Pendrel. Für die Runden drei und fünf benötigte Kalentieva sogar weniger Zeit als die spätere Siegerin Ferrand Prevot.

In den matschigen Abfahrten profitierte die Russin zudem von ihren fahrtechnischen Fähigkeiten. „In den ersten beiden Runden wurde ich in den Abfahrten von Konkurrentinnen ausgebremst und habe dort viel Zeit verloren“, sagt sie. „Dann habe ich mir vorgenommen, meine Stärken in den Abfahrten auszunutzen, und bin immer vor den anderen in den Downhill gefahren.“

Seit dem Unfalltod ihres Trainers Marek Galinski vor zwei Jahren steuert die Russin ihren Formaufbau selbst. Ihre beste Verfassung erreicht sie regelmäßig zur Weltmeisterschaft am Saisonende. „Mein Ziel ist es, bei jeder Weltmeisterschaft eine Medaille zu gewinnen“, sagt sie. Ihre Bilanz gibt ihr Recht. Zweimal holte die Russin bereits goldene Medaillen und das Regenbogentrikot, zudem liegen nun vier silberne und zwei bronzene Plaketten in ihrer Schublade.

In der Olympiasaison 2016 will Kalentieva weiter für das Schweizer Team Möbel Märki fahren, für das sie seit Anfang dieses Jahres startet. Wegen der Spiele in Rio beginnt die Weltcupsaison bereits im April, die Weltmeisterschaft wird schon Ende Juni ausgetragen. Dennoch möchte die 37-Jährige bei diesen Wettkämpfen gute Ergebnisse erzielen und nicht allein auf die Karte Olympia setzen. „Ich weiß im Moment noch gar nicht, ob mir der Rennkurs in Brasilien überhaupt liegt“, sagt Kalentieva, die technisch anspruchsvolle Strecken bevorzugt.

Ihren derzeitigen Wohnsitz in Niederfell hat sie aufgrund der anstrengenden Saison in diesem Sommer nicht gesehen. „Nun freue ich mich darauf, wenigstens für ein paar Tage an die Mosel zurückzukehren und die schöne Landschaft zu genießen.“ crz