Wahlkreis 200, Mosel/Rhein-Hunsrück
Im Kreishaus ist jetzt ein Stuhl frei: Thomas Torkler zur Bundestagswahl

Alles andere als ein klarer Wahlsieg von Marlon Bröhr wäre eine Überraschung gewesen. Peter Bleser hat acht Wahlperioden in Folge das Direktmandat für die CDU errungen. Die Wahlergebnisse waren dabei nie knapp, sondern deutlich.

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Allein daran lässt sich einfach ablesen – ohne den achtmaligen Wahlsieger abzuwerten, wie es um die politische Landschaft in unserer Region bestellt ist. Dass Bröhr das Direktmandat holen würde, galt also im Vorfeld als nahezu sicher. Der Wahlkreis 200 Mosel/Rhein-Hunsrück bleibt also auch nach der Ära Bleser fest in CDU-Hand, auch wenn Marlon Bröhr rund zehn Prozent weniger Erststimmen einfuhr als sein Vorgänger Bleser 2017.

Wenn Marlon Bröhr am Dienstag zur konstituierenden Sitzung der CDU-Fraktion erstmals Berliner Luft schnuppern wird, hat Carina Konrad das schon hinter sich. Beides – eine Wahlperiode als Bundestagsabgeordnete und die konstituierende Sitzung ihrer FDP-Fraktion, die schon am heutigen Montag stattfindet. Sie wird also ihre Arbeit fortsetzen. Marlon Bröhr betritt dagegen Neuland – und hinterlässt einen leeren Stuhl in der Kreisverwaltung in Simmern.

Es ist davon auszugehen, dass die Rhein-Hunsrücker also noch ein drittes Mal in diesem Jahr an die Urne gebeten werden – oder auf die Post, denn schließlich wird der Briefwahl-Trend nicht abnehmen. Spöttisch könnte man anmerken, dass ja bei der Landratswahl nur noch ein Kreuzchen zu machen ist, für das der Weg ins Wahllokal nicht lohnt und man stattdessen lieber seine Stimme mit der Post in die Kreisverwaltung schickt. Welche Namen auf dem Zettel stehen werden, wird sich zeigen. Es war zumindest in den Wochen vor der Bundestagswahl bei einigen Politikern und *innen eine gewisse Betriebsamkeit auszumachen, aber für Spekulationen ist es sicher noch zu früh.