Es gibt in Afrika ein schönes Sprichwort: Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, dann kann sich das Gesicht der Welt verändern. Ich glaube, dass es die Aufgabe unserer Generation ist, dass wir diesen Gedanken vorantreiben. Ich möchte etwas bewegen. Hier beim BUND kann ich mich als Bufdi den ganzen Tag ausschließlich der Umwelt widmen. Das ist eine Zeit, die ich sonst nicht haben würde.
Beim BUND in Koblenz baue ich das Regionalbüro mit auf. Ich halte Kontakt mit den Kreisgruppen, betreue Internetseiten, koordiniere die Aktionen. Das ist nicht immer einfach. Da kann es schon mal passieren, dass sich neun Leute zu einer Aktion anmelden, am Ende kommen dann 400. Und ich verteile Broschüren in Arztpraxen und in Geschäften.
Eigentlich habe ich mich immer schon für Umwelt- und Klimaschutz eingesetzt. In Koblenz bin ich bei den Anti-Atomspaziergängen mitgelaufen. Nach Fukushima habe ich auch in Montabaur einen Anti-Atomspaziergang ins Leben gerufen. Nach dem Abitur am Landesmusikgymnasium in Montabaur habe ich mich dann umgesehen. Im August will ich mit dem freiwilligen ökologischen Jahr in Mainz beginnen. Bis dahin überbrücke ich die Zeit als Bufdi. Hier beim BUND suchen sie schon einen Nachfolger für mich.
Wie ich davon leben kann? Ich bekomme zwischen 200 und 300 Euro. Das ist nicht viel, aber es reicht. Meine Eltern im Westerwald unterstützen mich, sie nehmen mich mit zur Arbeit nach Koblenz. Ich wohne auch noch zu Hause und brauche nicht viel. Als Bufdi darf ich Seminare besuchen, neulich war ich bei einem Seminar über den Klimawandel in Nordrhein-Westfalen. Das Gute ist: Am Ende habe ich ein Zeugnis in der Hand. Später möchte ich Energiepolitik in Bingen studieren. Aber es ist noch nicht ganz sicher, ob dieser Studiengang auch eingerichtet wird. Am liebsten würde ich auch in dem Bereich arbeiten. Eine Stelle bei dem Windenergieunternehmen Juwi könnte ich mir vorstellen, vielleicht mache ich ja auch etwas im politischen Bereich.